Zurich Film Festival will in kleinen Schritten grösser werden

«Mit moderaten Schritten grösser werden», ist das Ziel der Organisatoren des Zurich Film Festivals (ZFF). Die 9. Ausgabe der Veranstaltung, die am 26. September von Bundesrat Alain Berset eröffnet wird, zeigt 122 Filme, darunter 16 Weltpremieren – etwas mehr 2012.

Nadja Schildknecht vor den Medien (Archiv) (Bild: sda)

«Mit moderaten Schritten grösser werden», ist das Ziel der Organisatoren des Zurich Film Festivals (ZFF). Die 9. Ausgabe der Veranstaltung, die am 26. September von Bundesrat Alain Berset eröffnet wird, zeigt 122 Filme, darunter 16 Weltpremieren – etwas mehr 2012.

Festivaldirektorin Nadja Schildknecht zeigte sich am Donnerstag vor den Medien erfreut über das «nachhaltige Wachstum». Das von 5,7 auf 6,1 Millionen Franken erhöhte Budget habe es erlaubt, «die Unternehmensstruktur zu festigen und die programmlichen Inhalte weiterzuentwickeln», erklärte Schildknecht gemäss Communiqué.

Der künstlerische Direktor Karl Spoerri sprach von einer Ausgabe mit «zahlreichen Neuentdeckungen». Die zentralen Sparten des ZFF sind jeweils die vier Wettbewerbe für Spiel- und Dokumentarfilme, in denen «Goldene Augen» als Auszeichnungen vergeben werden.

Neu gibt es auch ein «Kleines Goldenes Auge» für den besten Kinderfilm. Auch einer der Schweizer Filme, die am ZFF als Weltpremiere gezeigt werden, richtet sich nicht zuletzt an ein jüngeres Publikum: «Die Schwarzen Brüder» von Xavier Koller.

Der Streifen, der im Dezember in die Deutschschweizer Kinos kommt, läuft ausserhalb des Wettbewerbs in der neuen Sektion «Kinder- und Familienfilme». Moritz Bleibtreu spielt darin einen Menschenhändler, der Tessiner Buben als Kaminfeger nach Italien verkauft.

Sihlquai-Drama im Wettbewerb

Auch die Romanvorlage des Films «Am Hang» ist im Tessin angesiedelt, weshalb im Sommer mit Erstaunen registriert worden war, dass sich der Streifen von Markus Imboden nicht am Festival del film Locarno im Programm fand. Nun profitiert das ZFF, das die Literaturverfilmung mit einer Gala-Premiere feiert.

Ausserhalb des Wettbewerbs wird unter anderem auch die Weltpremiere von Alberto Venzagos Dokfilm «Gergiev: A Certain Madness» über die jährliche Konzert-Tournée des russischen Dirigenten Valery Gergiev mit einem Special Screening zelebriert.

Chancen auf das «Goldene Auge» im internationalen Spielfilmwettbewerb hat Petra Volpes Film «Traumland» – das Drama handelt von der Situation am Zürcher Sihlquai, wo bis Ende August der Strassenstrich angesiedelt war. Erzählt wird unter anderem von einer jungen Bulgarin, die sich als Prostituierte durchschlägt.

Schweizer Beiträge gibt es zudem im deutschsprachigen Dokfilm-Wettbewerb. «Neuland» von Anna Thommen zeigt Schülerinnen und Schüler einer Basler Integrationsklasse, in «Service Inbegriffen» von Eric Bergkraut geht es um «Beizen im Niemandsland».

Lebenswerk-Preis für 44-Jährigen

Bereits bekannt waren die Namen der Prominenten, die am 9. ZFF mit Preisen geehrt werden. Der australische Schauspieler Hugh Jackman, wiewohl erst 44, erhält den Golden Icon für sein Lebenswerk.

Produzent Tim Bevan («Fargo», «Dead Man Walking») wird mit dem Career Achievement Award ausgezeichnet, die Retrospektive «A Tribute to …» ist dem Österreicher Michael Haneke («Amour») gewidmet. Gastland des 9. ZFF, das bis am 6. Oktober dauert, ist Brasilien.

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