Rund anderthalb Wochen nach dem Mord an einem Soldaten ist es in London zu Zusammenstössen zwischen rechtsgerichteten Demonstranten und linken Gegendemonstranten gekommen. Mindestens 58 Menschen wurden festgenommen, wie Scotland Yard am Samstag mitteilte.
Demonstranten aus dem linken Lager hätten sich nicht an die Anweisungen der Polizei gehalten. Rund 150 Anhänger der rechtsextremen British National Party (BNP) demonstrierten in Grossbritanniens Hauptstadt gegen den Islamismus, während sich an einer Gegenkundgebung hunderte Anhänger linksgerichteter Organisationen und Gewerkschafter beteiligten.
Ein Grossaufgebot der Polizei hielt die beiden Demonstrationszüge in der Nähe des Parlaments voneinander getrennt. Auch im schottischen Edinburgh kam es zu Demonstrationen.
Zwei Männer werden beschuldigt, am Mittwoch vergangener Woche einen 25 Jahre alten Soldaten in einem Londoner Vorort bestialisch umgebracht zu haben. Ein Video zeigt, wie einer der beiden nach der Tat Thesen mit möglicherweise islamistisch-fundamentalistischem Inhalt verbreitet. Bei beiden Männern handelt es sich um Briten mit nigerianischen Wurzeln. Beide waren zum Islam konvertiert.
Seit dem Tag der Tat marschieren fast täglich Hunderte Rechtsradikaler in britischen Städten auf und fordern die Ausweisung von muslimischen Predigern. Die Familie des Opfers hatte dazu aufgerufen, den Namen des Toten nicht für radikale politische Ziele zu missbrauchen.