Die Zustimmung für die Homoehe hat in den USA einen neuen Höchststand erreicht. 60 Prozent der US-Bürger befürworten das Recht gleichgeschlechtlicher Paare auf Heirat. Dies ist der höchste Wert seit der ersten Befragung zu dem Thema im Jahr 1996.
Innerhalb eines Jahres sei die Zustimmung um fünf Prozentpunkte angestiegen, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gallup hervorgeht. «Vor zwanzig Jahren haben nur 27 Prozent der Amerikaner die Homoehe befürwortet, 68 Prozent lehnten sie ab», erklärten die Meinungsforscher. Eine Mehrheit der Befürworter sei erstmals im Jahr 2011 verzeichnet worden.
Die USA gleichen bei der Heirat von Schwulen und Lesben einem Flickenteppich: Während 13 Bundesstaaten gleichgeschlechtliche Eheschliessungen nicht anerkennen, stieg die Zahl der Staaten mit Homoehe auf zuletzt 37. Derzeit befasst sich der Oberste Gerichtshof in den USA mit dem Thema. Eine Entscheidung des Supreme Court wird bis zum Ende des Sitzungsjahrs im Juni erwartet.
Empörung in der Schweiz
Für Empörung sorgte in der Schweiz am Dienstag der Bischof von Sitten, Jean-Marie Lovey. In einem Interview mit der Walliser Zeitung «Nouvelliste» bezeichnete er Homosexualität als «heilbar». Die Lesbenorganisation Schweiz zeigt sich schockiert.
Die Aussagen machte Lovey weniger als einen Monat vor der geplanten Gay Pride in Sitten am 13. Juni. Die Walliser Zeitung publizierte ein Interview mit dem Bischof auf einer Themenseite zur Vereinbarkeit von Kirche und Homosexualität.
Der Walliser Oberhirte betont dabei, dass das menschliche Wesen von Natur aus in männlich und weiblich geschlechtlich differenziert sei. Auf die Frage, ob er Homosexualität als Krankheit bezeichne, antwortet Lovey: «Nein, es ist eine Schwäche der Natur.»
Der Beweis dafür sei, dass es ein Leiden gebe bei der Person, welche Homosexualität lebe, und ihrem Umfeld. Aber das ändere weder an der Menschlichkeit und der homosexuellen Person etwas, noch an deren Würde.
Diese Aussagen des Bischofs von Sitten würden zur Abweisung anstiften, hielt Barbara Lanthemann, Generalsekretärin der Lesbenorganisation Schweiz, fest. Sie hofft, dass der Bischof in einem Geist der Beruhigung der Lage einige Wochen vor der Pride Worte der Korrektur dieser «bewussten verbalen Entgleisung» finden werde.