Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Deutschen in der Schweiz um weniger als 10’000 Personen gewachsen – zum ersten Mal seit der Einführung der Personenfreizügigkeit. Ein Grund dafür ist, dass es Deutschland wirtschaftlich derzeit gut geht.
Rund 294’000 Italiener und 285’000 Deutsche bilden zusammen ein Drittel der ausländischen Wohnbevölkerung in der Schweiz. Diese Zahlen präsentierte die Handelskammer Deutschland Schweiz am Montag anlässlich ihrer Jahres-Medienkonferenz.
Insgesamt stieg die Zahl der Ausländer im letzten Jahr um 53’781 Personen oder um 3 Prozent. Anders als früher waren die Deutschen nicht mehr die grösste Zuwanderergruppe.
Der Zustrom schwoll nach der Einführung der Personenfreizügigkeit 2004 stark an und belief sich 2008 und 2009 auf je etwa 30’000 Personen. 2010 und 2011 zählte die Schweiz noch 13’756 respektive 12’601 deutsche Zuwanderer. Im Jahr 2012 nun waren es nur noch 8551 Personen, die aus dem nördlichen Nachbarland kamen.
Dies hat laut der Handelskammer mehrere Gründe. Als wichtigen Grund führt sie an, dass in letzter Zeit in Deutschland die Löhne gestiegen sind und die deutsche Wirtschaft, die unter der Abwanderung von Fachkräften leidet, wieder verstärkt in hochqualifizierte Mitarbeiter investiert.
Die meisten Zuwanderer in der Schweiz stammten im vergangenen Jahr aus EU- und EFTA-Ländern. Die grösste absolute Zunahme verzeichneten die Portugiesen mit 14’261 Personen. Relativ gesehen war der Zustrom aus Ländern Mittel- und Osteuropas am stärksten.