In den Kanton Basel-Stadt sind in den Jahren 2000 bis 2011 insgesamt 8469 Personen mehr zu- als weggezogen. Zu verdanken ist diese für den Stadtkanton positive Entwicklung den Zuzügen aus dem Ausland. An der Spitze der Herkunftsländer liegt Deutschland.
Gemäss der am Freitag vom Präsidialdepartement vorgelegten Wanderungsanalyse 2012 weist Basel-Stadt seit 2006 ohne Unterbruch Wanderungsgewinne aus. Von 2000 bis 2005 war die Wanderungsbilanz im einen Jahr positiv, im andern negativ.
Bei Schweizern Wanderungsverlust
Bei den Schweizern musste der Stadtkanton zwischen 2000 und 2011 einen Wanderungsverlust von insgesamt 12’334 Personen verbuchen. Wegziehende verlegten ihren Wohnsitz insbesondere in die Kantone BL, ZH, AG, SO und SZ, wie Vertreter des Statistischen Amts vor den Medien darlegten. Zuzüger kamen vorab aus SG, BE, GR, LU und TG.
Bei der Zuwanderung aus dem Ausland stehen die Deutschen mit Abstand an der Spitze. Bei ihnen ergab sich zwischen 2000 und 2011 ein Wanderungsgewinn von 12’659.
Zwar hat sich die Zuwanderung aus dem nördlichen Nachbarland nach Basel in den den letzten drei Jahren verlangsamt, doch betrug der Überschuss letztes Jahr immer noch 2126 Personen.
Auffällig bei den Herkunftsländern ist, dass die Türkei und die Staaten des ehemaligen Jugoslawiens markant an Bedeutung verloren haben. Auf Rang zwei hinter Deutschland lag dagegen im vergangenen Jahr Indien mit 624 Personen vor Grossbritannien mit 574 und den USA mit 530 Personen.
Nach Angaben des Statistischen Amts liegt Indien seit 2006 unter den Top Ten. Zwei Drittel der Zuwanderer stammen jedoch aus dem EU-/EFTA-Raum.
Untersucht hat das Statische Amt die Altersstruktur bei den Zu- und Wegzügen. Demnach weisen bei den Schweizern junge Menschen im Alter von 15- bis 24 Jahren Wanderungsgewinne auf. Ausländer ziehen dagegen bis zum Alter von 51 Jahren mehr zu als. Auch bei ihnen weisen aber die jüngeren Erwachsenen die stärksten Wanderungsgewinne aus.
Zuwanderer sind zumeist jung
Nach Angaben des Präsidialdepartements kommen junge Schweizer in erster Linie zu Ausbildungszwecken nach Basel. Für junge Ausländer ist dagegen das Angebot an Arbeitsplätzen ein Anziehungspunkt.
Laut Thomas Kessler, Leiter der Kantons- und Stadtentwicklung, konzentriert sich die Zuwanderung heute nicht mehr auf die klassischen Arbeiterquartiere. Dadurch werde das ganze Stadtgebiet internationaler, und die Zuwanderung trage zu einer ausgewogenen sozialen Durchmischung bei.
Die Wanderungsanlayse hat ergeben, dass Zuwanderer aus dem englischsprachigen Raum zum Wohnen tendenziell eher zentrumsnahe, urbane Gebiete schätzen. Bei den Deutschen ist dagegen Riehen mit seiner Grenznähe besonders beliebt. Schweizer lassen sich dagegen am liebsten in Grossbasel nieder.
Kessler beurteilt den Zuwanderungsüberschuss bei den Ausländern überaus positiv. Diese stärke das Steuersubstrat des Stadtkantons. Die Ausländer, die heute nach Basel zögen, zahlten im Schnitt mehr Steuern als der Durchschnittsschweizer.
Um diese ausländischen Zuwanderer in Basel halten zu können, sei es wichtig, ihnen Perspektiven bieten zu können, sagte Kessler. Wichtig seien dabei namentlich das Wohnungs- und Bildungsangebot.