Stark: Das Open Air Basel bringt Mitte August The Notwist (D), Mark Lanegan (USA) und Sohn (UK) aufs Kasernenareal. Etwas gesetzter dagegen das Programm der Summerstage im Park im Grünen: Katie Melua, Patent Ochsner und Max Herre stehen dort gross auf der Affiche.
Man muss nicht immer in die Ferne reisen: Auch in der Region Basel darf man sich auf einen heissen Open-Air-Sommer mit internationalen Musikgrössen freuen. So hat nach dem «Stimmen»-Festival auch das Open Air Basel sein detailliertes Programm bekanntgegeben. Festivalleiter Sandro Bernasconi kommt seiner Idealvorstellung so nahe wie nie zuvor, wagen wir zu behaupten.
Denn das Programm, das er mit Kasernen-Kompagnon Linus Munz zusammengestellt hat, vereint Coolness mit Kultfaktor: Mit der deutschen Band The Notwist und dem grossen Grunge-Überlebenden Mark Lanegan präsentiert das Open Air Basel zwei Klassiker der Indierockszene, die sich nie vom Mainstream vereinnahmen liessen – und gerade für ihren eigenen Weg bewundert werden. Sie garantieren hohen Kultfaktor und treue Fangemeinden.
Notwist und Lanegan werden mit Hipster-tauglicher Musik der Gegenwart kombiniert: Sohn etwa, das elektronisch fokussierte Projekt des britisch-österreichischen Musikers Christopher Taylor, hört sich im Studioformat sehr interessant an. Wir sind gespannt, wie er seine Tracks im Trio auf die Open-Air-Bühne überführen wird, gleiches gilt für Maribou State und Michael Kiwanuka (der Soulact im Programm ’15).
Für eine gute Party sollen Little Dragon sorgen. Die Formation aus Schweden knüpft an die Tradition von Roisin Murphy (Moloko) an und kombiniert Elektropop mit expressivem weiblichem Gesang (Yukimi Nagano).
Vielversprechende Affiche
Das Programm 2015: vielversprechend und ansprechend! Man mag sich allerdings fragen, warum gar keine Basler Künstlerin – wie zuletzt etwa Anna Aaron – auf der Affiche steht. «Es hat sich nicht ergeben», sagt Sandro Bernasconi und erklärt, warum: Da flatterte das Angebot von Mark Lanegan ins Postfach, als er nur noch einen Slot zu vergeben hatte. Er fackelte nicht lange und verpflichtete den US-Sänger, der sich mit den Screaming Trees und Queens of the Stone Age in unsere Herzen gesungen hat, schweizexklusiv. Das ist natürlich nachvollziehbar. Und sicher eine gute Entscheidung.
«Wir werden die Basler Szene aber beim Nomidance involvieren», sagt Bernasconi. Nomidance steht für ein Nachmittagsprogramm mit freiem Eintritt, mit Luc Montini als Soundsystematiker. Quasi das quartierfamilienfreundliche Vorprogramm, ehe die Kassen auftun und Massen auflaufen. Ziel sei es, einige Performances von Basler Musikern und DJs aufs Areal zu bringen.
Ein grosser Freundeskreis auf der Summerstage
Das Open Air Basel geht Mitte August über die Bühne, einen Monat zuvor lockt auf Grossbasler Seite die Summerstage. Während sich das Open Air Basel klar als Stadtfestival positioniert, das Acts jenseits der Charts im Visier hat (und ein entsprechend urbanes Indiepublikum), ist die Summerstage die Miniaturvariante eines Gurten oder Heiteren: Max Herre kommt mit seinem Freundes- und Familienkreis (Gattin Joy Denalane, Afrob und Megaloh) in den Park im Grünen. Angekündigt als Abendheadliner sind zudem Katie Melua und Patent Ochsner (fast schon Dauergäste im Basler Sommerprogramm).
Mit James Gruntz und Lo & Leduc finden sich auf der Summerstage zudem auch die grossen Abräumer der diesjährigen Swiss Music Awards. Wer sie noch nicht auf ihre Livetauglichkeit prüfen konnte, hat hier quasi auf einen Schlag die Gelegenheit.
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Summerstage: 9. bis 11. Juli. Park im Grünen, Münchenstein.
Open Air Basel: 14./15. August. Kasernenareal, Basel.