Zwei Bundeszentren für 200 Asylsuchende in Graubünden geplant

Der Bund ist mit zwei Bündner Gemeinden über die Einrichtung von Asylzentren in Militäranlagen in Verhandlung. 200 Asylsuchende sollen in Gebirgsunterkünften in Sufers an der San-Bernardino-Route und in Medel am Lukmanierpass untergebracht werden.

Ein Mann sitzt vor einem Fernsehgerät in einer Asylunterkunft (Symbolbild) (Bild: sda)

Der Bund ist mit zwei Bündner Gemeinden über die Einrichtung von Asylzentren in Militäranlagen in Verhandlung. 200 Asylsuchende sollen in Gebirgsunterkünften in Sufers an der San-Bernardino-Route und in Medel am Lukmanierpass untergebracht werden.

Die Militäranlagen in den beiden Berggemeinden sollen für die Unterbringung von Asylsuchenden während sechs Monaten benutzt werden, wie der Bündner Justizdirektor Christian Rathgeb am Dienstag am monatlichen Mediengespräch in Chur erklärte. Die einzelnen Asylbewerber würden sich jeweils nur einige Wochen in den Unterkünften aufhalten.

Vorgesehen ist, 100 Asylbewerber in der Gemeinde Sufers zu platzieren, die selbst 134 Einwohnerinnen und Einwohner zählt. Ebenfalls 100 Asylsuchende sollen in Medel in einer militärischen Gebirgsunterkunft einquartiert werden. In der Gemeinde nördlich des Lukmanierpasses leben rund 500 Personen.

Eine Zusage liegt vor

Laut Justizdirektor Rathgeb liegt vom Gemeindevorstand Sufers eine Zusage für die Einrichtung eines Asylzentrums vor. Die Gemeinde an der San-Bernardino-Route stehe aber noch in Verhandlungen mit den zuständigen Bundesstellen. In Medel wollen die Gemeindebehörden die Bevölkerung am (heutigen) Dienstagabend informieren.

Die Bündner Regierung begrüsse die in Aussicht genommenen Zentren, sagte Rathgeb, zumal eine Beschleunigung der Asylverfahren geplant sei. Ausserdem werde das Kontingent des Kantons Graubünden durch die Stationierung von den total 200 Asylsuchenden in den beiden Gemeinden entsprechend entlastet.

Rechtlich zuständig in den Gemeinden in Sachen Militärunterkünfte für Asylsuchende sind die Vorstände und nicht die Gemeindeversammlung, wie Rathgeb erklärte.

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