Palästinensische Angreifer haben am Montag bei zwei Messerangriffen zwei Israelis getötet. In Tel Aviv wurde am Vormittag ein Soldat niedergestochen, der später im Spital starb. Wenig später starb eine junge Israelin, als ein Palästinenser im südlichen Westjordanland auf Wartende an einer Haltestelle einstach.
Der erste tödliche Vorfall ereignete sich nahe dem Hagana-Bahnhof im Süden der Küstenmetropole. Der 18-jährige Angreifer stamme aus Nablus im nördlichen Westjordanland und halte sich illegal in Israel auf, teilte ein Polizeisprecher mit.
Der Verletzte war noch in ein Krankenhaus gebracht und dort notoperiert worden. Der 20-Jährige starb jedoch an seinen schweren Stichverletzungen in der Bauchgegend.
In Nablus hiess es, der Angreifer sei Hamas-Mitglied. Die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Organisation bekannte sich jedoch nicht zu dem Anschlag. In einer Hamas-Stellungnahme hiess es nur: «Akte des Widerstandes von Menschen im Westjordanland oder in Ostjerusalem sind eine normale Reaktion auf die Verbrechen Israels».
Auf Menschen an Haltestelle eingestochen
Bei dem zweiten Anschlag wurden eine 26-jährige Israelin getötet und zwei israelische Männer verletzt. Ein israelischer Polizeisprecher sagte, der palästinensische Angreifer sei aus einem Auto ausgestiegen und habe auf Menschen eingestochen, die an einer Schnellstrasse an einer Haltestelle standen.
Zu diesem Anschlag bekannte sich die palästinensische Extremistengruppe Islamischer Dschihad, dessen Mitglied der Täter war. Der Vorfall ereignete sich an demselben Ort, an dem im Juni drei israelische Jugendliche entführt und später ermordet worden waren.
Sicherheitskräfte in Alarmbereitschaft
Schon vor dem Anschlag waren die Sicherheitskräfte aus Furcht vor neuen Unruhen in Israel und den Palästinensergebieten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. In den vergangenen Wochen hatten Palästinenser dreimal mit Autos Passanten gerammt. Bei Unruhen im Norden Israels töteten israelische Polizisten in der Nacht zum Samstag einen 22-jährigen israelischen Araber.
Der rechtsorientierte Wirtschaftsminister Naftali Bennett rief zu einer härteren Bestrafung palästinensischer Angreifer auf. Er bezeichnete Palästinenserpräsident Mahmud Abbas als «Terroristen im Anzug» und forderte, Israel müsse ihn dementsprechend behandeln.
Palästinensische Fischer verletzt
Vor der Küste von Gaza verletzte die israelische Marine am Montag nach palästinensischen Berichten zwei Fischer und zerstörte ihr Boot.
Eine israelische Armeesprecherin in Tel Aviv sagte, es handle sich um ein Schmugglerboot, das auf dem Rückweg aus Ägypten gewesen sei. Die Insassen hätten auf Aufrufe zum Anhalten nicht reagiert.
Der jüngste Gaza-Krieg, der 50 Tage dauerte, war im August mit einer von Ägypten vermittelten Waffenruhe zu Ende gegangen. Teil der Vereinbarung war eine Ausweitung der Fischereizone von drei auf sechs Seemeilen. Seit Ende dieses Gaza-Krieges ist es vor der Küste mehrfach zu ähnlichen Vorfällen gekommen.