Während knapp drei Monaten hatte 2009 ein heute 42-Jähriger im 5-Stern-Hotel Royal Plaza in Montreux VD logiert, ohne seine Rechnung von 95’000 Franken zu begleichen. Dafür hat ihn das Strafgericht Vevey am Mittwoch zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Davon muss er ein Jahr absitzen.
Der Mann wurde des Betrugs und der Urkundenfälschung für schuldig befunden. Verurteilt wurde er im weiteren, weil er der Unterhaltspflicht für seine Tochter nicht mehr nachkam. Dabei handelt es sich um eine Summe von 34’000 Franken.
Die Schuld wiege schwer. Der Mann habe aus „rein egoistischem Motiv“ gehandelt, befand das Gericht. Ausserdem berücksichtigte es beim Strafmass auch die Höhe des Schadens.
Die einjährige Strafe, die der Mann absitzen muss, begründet das Gericht mit dem „betächtlichen Rückfallrisiko“. Es zweifelte zudem daran, dass der Verurteilte seine Tat ernsthaft bereue.
In der Nacht abgehauen
Zwischen dem 14. August und dem 4. November 2009 hatte der Mann mit seiner Freundin und deren Tochter im Royal Plaza in Montreux logiert. Zu dieser Zeit war gegen ihn eine Betreibung in der Höhe von 91’000 Franken im Gange. Zudem lag bereits ein Verlustschein von 119’000 Franken vor.
Damit er eine längere Zeit im 5-Sterne-Hotel wohnen konnte, präsentierte der 40-Jährige mehrere gefälschte Bankdokumente. Als der Schwindel aufflog, bot er dem Hoteldirektor an, mit ihm am nächsten Tag zur Bank zu gehen. In der Nacht zog er jedoch heimlich aus dem Hotel aus.
Der Mann erklärte vor Gericht sein Verhalten damit, dass er damals ins Diamantengeschäft habe einsteigen wollen – erfolglos, wie sich herausstellte.