Zwei mutmassliche Mitglieder der Juwelenräuber-Bande „Pink Panther“ sind in Genf zu 4 und 5 Jahren Haft verurteilt worden. Sie waren im März 2012 an einem Raubüberfall auf eine Bijouterie in Luzern beteiligt, wo sie 78 Uhren im Wert von fast 1,3 Mio. Fr. stahlen.
Die Staatsanwältin betonte vor Gericht die Professionalität der beiden Angeklagten. Der Raubüberfall sei minutiös geplant gewesen und habe weniger als 90 Sekunden gedauert. Die Angestellten wurden mit einer Schreckschusspistole bedroht, die nicht funktionstüchtig war.
Nach dem Überfall versteckten sich die Angeklagten in einer 60 Kilometer von Luzern entfernten Wohnung, wo sie schliesslich von der Polizei festgenommen wurden. Ausser einer Uhr kam die gesamte Beute wieder zum Vorschein.
Am Überfall beteiligt war ein Komplize, der später vor Gericht gebracht wird. Dieser dritte Mann steht im Verdacht, auch an einem Überfall im August 2009 in Genf beteiligt gewesen zu sein. Wegen diesem Verfahren hatte Luzern das Dossier an die Genfer Justiz übertragen.
Die Strafe entspricht den Forderungen der Staatsanwältin. Bei den Verurteilten handelt es sich um einen 39-Jährigen und einen 43-Jährigen montenegrinischer Herkunft. Die Verteidigung hatte Freiheitsstrafen auf Bewährung gefordert.
Über hundert Überfälle durch „Pink Panther“
Die Staatsanwältin zeigte sich überzeugt, dass die beiden Mitglieder der Bande „Pink Panther“ sind. Deren Mitglieder stammen aus den Ländern des früheren Jugoslawiens. Die Bande wird für über hundert Einbrüche und Raubüberfälle auf Schmuckgeschäfte in Europa verantwortlich gemacht.
Den Spitznamen erhielten die Räuber von britischen Ermittlern, die einen gestohlenen Edelstein in einem Tiegel Gesichtscreme fanden – wie die Polizei in der Krimikomödie mit Peter Sellers von 1963.