In den Direktduellen Luzern gegen Sion und St. Gallen gegen Aarau werden heute in den Cup-Achtelfinals zwei Klubs aus der höchsten Liga scheitern. Basel muss sich in Tuggen bewähren.
Acht Tage nach dem 3:0 für die Walliser in der Meisterschaft treffen heute Sonntag Sion und Luzern im Cup erneut aufeinander – diesmal aber in der Zentralschweiz. Die Walliser sind unter Trainer-Rückkehrer Laurent Roussey eine ganz andere Mannschaft geworden. Der ehemalige Spielertrainer Gennaro Gattuso, der im «Nouvelliste» die Sion-Führung heftig kritisiert hat («Sion ist ein total unorganisierter Klub, ein richtiges Bordell»), würde sich die Augen reiben. Roussey hat innert kurzer Zeit Strukturen in der Mannschaft geschaffen. Das Team ist nun diszipliniert und organisiert, was auch Luzern-Trainer Carlos Bernegger aufgefallen ist. «Sion präsentiert sich ganz anders als die Wochen zuvor. Jetzt ist wieder Tempo im Spiel. Und das Team ist weitaus engagierter und homogener.» Dennoch sinnt Luzern, das den zwölffachen Cupsieger vor zwei Jahren im Wallis mit 1:0 aus dem K.o.-Wettbewerb bugsiert hat, auf Revanche, obwohl der gesperrte Florian Stahel und der rekonvaleszente Alain Wiss fehlen werden.
Innert fünf Wochen treffen St. Gallen und Aarau zum dritten Mal aufeinander. Nach dem 1:0 am 6. Oktober in der AFG-Arena und dem 2:2 vor zehn Tagen im Brügglifeld hat St. Gallen mit den Aargauern noch eine Cup-Rechnung offen, die noch nicht verjährt ist. Am 3. Februar diesen Jahres unterlagen die Ostschweizer in den Achtelfinals in der Verlängerung dem damals noch unterklassigen Aarau mit 0:2. «Ich werde wieder rotieren, und Marcel Herzog wird im Tor spielen», liess St. Gallens Trainer Jeff Saibene verlauten. Drei Tage nach dem kräfteraubenden Fight gegen Valencia (2:3) dürfte St. Gallen auf mehreren Positionen umbesetzt werden. «Das wird kein Vorteil für uns sein», glaubt Aaraus Übungsleiter René Weiler. «St. Gallen hat ein dermassen breites Kader, dass Saibene ohne Substanzverlust mehrere Spieler wechseln kann.»
Rotation auch bei Basel
Auch Basel, das erstmals in Tuggen antritt, wird sich mit einem veränderten Gesicht beim 1. Liga-Promotion-Spitzenklub zeigen. Im Tor wird Germano Vailati stehen. Marco Streller ist gesperrt, Behrang Safari weiter verletzt, und Matias Delgado wird als krank gemeldet. Hinter den Einsätzen von Fabian Schär und Valentin Stocker sind Fragezeichen zu setzen. Der Vorjahresfinalist, der in den vergangenen sieben Jahren fünfmal das Endspiel erreicht hat, zeigte sich bislang im diesjährigen K.o.-Wettbewerb als Minimalist. Bei Old Boys Basel und in Münsingen setzte man sich nur mühsam mit 1:0 durch.
Thun muss nach dem verlorenen Kraftakt gegen Dynamo Kiew (0:2) beim Cup-Spezialist Biel beweisen, ob es noch über genügend Reserven verfügt.