Zwei Tote bei Angriff auf Regierungsgegner in Thailand

Bei einem Überfall auf ein Protestlager von Regierungsgegnern sind in Thailand mindestens zwei Menschen getötet worden. Eines der Todesopfer sei ein fünf Jahre altes Mädchen, teilte die Polizei in der Provinz Trat mit. 37 Menschen wurden verletzt.

Polizeibeamte inspizieren den Anschlagsort in Trat (Bild: sda)

Bei einem Überfall auf ein Protestlager von Regierungsgegnern sind in Thailand mindestens zwei Menschen getötet worden. Eines der Todesopfer sei ein fünf Jahre altes Mädchen, teilte die Polizei in der Provinz Trat mit. 37 Menschen wurden verletzt.

Die Angreifer näherten sich dem Protestlager in Khao Saming in zwei Pickup-Fahrzeugen, wie der Polizeibeamte Kanapum Naewawit am Telefon berichtete. Sie feuerten auf die Demonstranten und schleuderten Granaten.

Der Vorfall ereignete sich in der Nacht zum Sonntag in Trat etwa 200 Kilometer östlich der Hauptstadt Bangkok. Die Täter flüchteten.

Akanat Promphan, der Sprecher des Protestbündnisses «Demokratisches Reformkomitee des Volkes» (PDRC), sagte, die Regierung der Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra müsse die Verantwortung für die Bluttat übernehmen. «Die Regierung tut nichts, um solche Angriffe zu verhindern, und hat auch die Schuldigen für frühere Gewalttaten nicht gefunden», sagte er.

Die Oppositionellen halten seit November Protestkundgebungen gegen die Regierung ab. Die grössten Proteste finden in Bangkok statt, wo sie mehrere Kreuzungen besetzt halten und Regierungsgebäude blockieren.

Mindestens 17 Menschen sind seit November bei Attacken oder Zusammenstössen mit Sicherheitskräften ums Leben gekommen, etwa 700 wurden verletzt.

Am Sonntag trafen sich auch Anführer der regierungsfreundlichen Bewegung UDD, wie die Tageszeitung «The Nation» berichtete. Bei dem Treffen in Nakhorn Ratchasima nordöstlich von Bangkok wollten sie Wege finden, den protestierenden Regierungsgegnern friedlich zu begegnen.

Die auch als Rothemden bekannte UDD hatte 2010 die Strassenproteste gegen die damals regierende Demokratische Partei angeführt. Bei Zusammenstössen wurden damals 92 Menschen getötet.

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