Kurz vor dem Jahrestag des Sturzes von Ägyptens Ex-Präsident Mohammed Mursi sind bei zwei Bombenexplosionen nahe dem Präsidentschaftspalast mindestens zwei Polizisten getötet worden. Mehrere weitere Menschen wurden verletzt.
Die Polizisten kamen am Montag ums Leben, als sie versuchten, zwei offenbar von Dschihadisten versteckte Sprengsätze zu entschärfen, wie aus Sicherheitskreisen verlautete. Bei den missglückten Entschärfungen verlor ein Mitarbeiter der Rettungskräfte eine Hand, wie Augenzeugen berichteten.
Die islamistische Gruppe Adschnad Masr hatten in den vergangenen Tagen erklärt, sie habe Bomben nahe des Amtssitzes des neuen Staatschefs Abdel Fattah al-Sisi versteckt. Sie gab aber an, die Bomben nicht gezündet zu haben, um keine Zivilisten zu töten.
Ob sich al-Sisi im Präsidentschaftspalast aufhielt, als die Bomben am Montag bei den missglückten Entschärfungen explodierten, war zunächst unklar.
Genau vor einem Jahr waren in Ägypten mehr als eine Million Menschen auf die Strassen gezogen, um den Rücktritt Mursis zu fordern. Am 3. Juli war der frühere islamistische Präsident dann vom Militär festgenommen und abgesetzt worden.
Die Sicherheitskräfte gingen in der Folge hart gegen seine Anhänger vor. Mehr als 1400 Menschen wurden seither getötet, etwa 15’000 weitere festgenommen. Hunderte von ihnen wurden zum Tod verurteilt.