Einen Tag nach der 2:5-Niederlage gegen Finnland muss sich die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft in Helsinki auch den Kanadiern geschlagen geben. Die Schweiz verliert mit 2:3.
Die Partie ist in die Kategorie „ehrenvolle Niederlage“ einzuordnen. Die Schweizer zeigten sich engagiert und wie gegen Finnland fehlte zumindest für einen Punktgewinn nicht viel. Ein Konter zwölf Minuten vor dem Ende besiegelte die Schweizer Niederlage. Ryan Getzlaf, der Superstar der Anaheim Ducks, lief über das ganze Spielfeld und schloss mit einem satten Schuss zum Siegtreffer für den Olympiasieger ab.
Die Partie hatte aus Schweizer Sicht optimal begonnen. Damien Brunner brachte sein Team nach nur 100 Sekunden in Führung. Es war der erste Treffer des NLA-Topskorers im vierten Spiel dieser WM. Mit zwei frühen Toren zu Beginn des zweiten und des dritten Drittels drehten die Kanadier die Partie. Goran Bezina glich für die Schweizer noch einmal aus (43.). Der Verteidiger, der in den Partien davor immer wieder ein Unsicherheitsfaktor war, wurde für seinen starken Auftritt belohnt.
Ebenfalls eine ausgezeichnete Partie zeigte Bezinas Teamkollege bei Genève-Servette, Tobias Stephan. Stephan liess deutlich weniger Abpraller zu als Reto Berra am Vortag gegen die Finnen. Stephan wirkte sicherer und dürfte in der Folge nicht zuletzt dank seiner Erfahrung zur Nummer 1 an diesem Turnier avancieren. Stephan stoppte die Kanadier immer wieder mit schönen Paraden. Einzig Getzlafs Schuss zum 3:2 schien haltbar. Allerdings kam der Schuss auf einer für einen Torhüter ungünstigen Höhe.
Die Schweizer mussten ab der 45. Minute ohne Daniel Rubin auskommen. Der künftige Stürmer des SC Bern wurde von einem vom eigenen Stock abgelenkten Schuss Jay Bouwmeesters getroffen und musste in die Kabine gebracht werden.
Zwei Siege, zwei Niederlagen
Nach vier Partien steht die Schweiz mit zwei Siegen und zwei Niederlage da. Um das angestrebte Ziel Viertelfinal zu erreichen, sind nebst einem Sieg gegen Frankreich im nächsten Spiel (am Samstag) mindestens drei weitere Punkte gegen die Slowakei und die USA nötig. Wenn die Amerikaner gegen Finnland nicht mehr als einen Punkt holen, dann reichen den Schweizern zwölf Punkte zum Einzug in die K.o.-Phase.
Kanada – Schweiz 3:2 (0:1, 1:0, 2:1)
Hartwall Arena, Helsinki. – 4829 Zuschauer. – SR Frano/Levonen (Tsch/Fi), Blumel/Puolakka (Tsch/Fi). – Tore: 2. Damien Brunner (Bezina, Romy) 0:1. 21. (20:35) Tavares (Eberle, Skinner) 1:1. 41. (40:41) 2:1. 44. Bezina (Romy, Damien Brunner/Ausschluss Quincey) 2:2. 49. Getzlaf (Ward) 3:2. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Kanada, 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Kanada: Ward; Methot, Phaneuf; Schenn, Quincey; Bouwmeester, Keith; Ryan Murray; Eberle, Tavares, Skinner; Perry, Getzlaf, Kane; Sharp, Nugent-Hopkins, Benn; Purcell, O’Reilly, Ladd.
Schweiz: Stephan; Streit, Sbisa; Seger, von Gunten; Du Bois, Bezina; Blindenbacher, Philippe Furrer; Niederreiter, Ambühl, Wick; Rubin, Trachsler, Benjamin Plüss; Damien Brunner, Romy, Monnet; Hollenstein, Bieber, Rüthemann.
Bemerkungen: Schweiz ohne Sprunger, Simon Moser (beide verletzt), Flüeler, Liniger (beide überzählig), Josi (noch nicht beim Team) und Berra (Ersatztorhüter), Kanada ohne Burrows und Vlasic (beide verletzt). Rubin verletzt ausgeschieden (45.). Timeout Schweiz (59:17). Schweiz ab 59:14 ohne Torhüter. – Schüsse: Kanada 30 (13-9-8); Schweiz 30 (8-8-14). – Powerplay-Ausbeute: Kanada 0/4; Schweiz 1/3.
Weiteres Resultat der Gruppe A: Slowakei – Kasachstan 4:2 (1:1, 1:0, 2:1). – Rangliste: 1. Kanada 10. 2. Finnland 9. 3. Slowakei 6. 4. Schweiz 6. 5. USA 5. 6. Weissrussland 3. 7. Frankreich 3. 8. Kasachstan 0.