Nach der offiziellen Trauerfeier im belgischen Lommel für die Todesopfer des Busunglücks im Wallis folgt am heutigen Donnerstag die zweite Trauerfeier in Löwen. Dort versammelten sich am Morgen die Angehörigen und Freunde der sieben toten Kinder aus Heverlee.
Im Gegensatz zur nicht konfessionellen Feier in Lommel vom Mittwoch wird in der Sint-Pieter Kirche in Löwen eine katholische Messe gefeiert. Die Kinder gingen in die Sint-Lambertus-Schule, eine katholische Schule in der Gemeinde Heverlee, südlich von Löwen.
Zu den offiziellen Gästen zählen nebst dem belgischen König Albert II. und dessen Frau Paola erneut das niederländische Kronprinzenpaar Willem-Alexander und Maxima. Auch Vertreter der belgischen und niederländischen Regierungen fanden sich ein. Die Schweiz wird durch Aussenminister Didier Burkhalter vertreten.
Walliser Retter im Gespräch mit Eltern der Kinder
Wie am Mittwoch sind auch am Donnerstag Vertreter des Kantons Wallis sowie Mitglieder der Rettungsdienste und der Kantonspolizei anwesend. Zur Delegation gehören Regierungspräsident Jacques Melly und Vizepräsidentin Esther Waeber-Kalbermatten, aber auch Christian Varone, Kommandant der Walliser Kantonspolizei, und Alain Rittiner, Präsident der Walliser Ambulanzvereinigung.
Mitglieder der Walliser Rettungskräfte hatten bereits der kurzen Andacht vor der Kirche am Mittwochabend mit rund 1500 Personen beigewohnt. Sie diskutierten danach lange mit den Eltern der getöteten Kinder.
Bei dem Unfall eines belgischen Reisecars in einem Tunnel bei Siders VS waren am 13. März 28 Menschen, darunter 22 Kinder, getötet worden. 24 Kinder wurden teils schwer verletzt, befinden sich aber inzwischen alle ausser Lebensgefahr.
Heimführung der letzten drei Verletzten
Die drei verletzten Mädchen, die nach dem Unglück im Universitätsspital Lausanne (CHUV) gepflegt wurden, können noch am Donnerstag nach Belgien zurückkehren. Das erklärte der Sprecher des belgischen Gesundheitsministeriums, Jan Eyckmans.
Jedes Mädchen werde einzeln repatriiert. Sie werden ins Unispital von Löwen gebracht, in dem bereits andere verletzte Kinder des Unfalls weiter behandelt werden.
Das CHUV hatte am Dienstag mitgeteilt, dass sich der Zustand der drei Patientinnen beträchtlich verbessert habe. Die drei Mädchen seien bei Bewusstsein und hätten sich mit ihren Eltern verständigen können.
Alle drei Kinder waren nach dem Unfall zuerst in einem künstlichen Koma gehalten worden. Zwei Mädchen hatten ein Schädeltrauma und zahlreiche Knochenbrüche erlitten, das dritte Mädchen leidet an einer Rückenmarkverletzung.