Der SC Bern gewinnt auch das zweite Halbfinal-Heimspiel gegen Zug in der Verlängerung. Mit dem 3:2 liegt der SCB in der Serie gegen die Innerschweizer 2:1 voraus.
Am letzten Dienstag hatte es bis zur Entscheidung in der Overtime 116 Sekunden gedauert, diesmal fiel das Siegtor für die Heimmannschaft nach 4:53 Minuten. Der Schuss von Travis Roche im Powerplay wurde vor dem Zuger Tor nicht mehr abgelenkt. So verdient das 3:2 war, so ärgerlich war es aus der EVZ-Optik. Der Trainerstab tobte, weil beim entscheidenden Gegentor Alessandro Chiesa auf der Strafbank sass und der SCB die Zuger schon im vorherigen Verlauf der Verlängerung praktisch ohne Unterbruch in deren eigenem Drittel eingeschnürt hatte.
Das dritte Halbfinal-Spiel brachte das, was Fans und Beobachter schon eher in dieser Serie erwartet hatten: Es kamen Emotionen, die Intensität nahm zu, die Fehlerquote im Vergleich mit den vorherigen beiden Partien klar ab. Und der SCB zeigte die heftige Reaktion, die nach der Kanterniederlage vom letzten Dienstag fällig war. Dass er in die bereits fünfte Verlängerung im zehnten Playoffspiel gezwungen wurde, war freilich nicht geplant. Aber dass Partien nicht nach Wunsch oder einer gewissen Logik laufen, hatte die zweite Partie aufgezeigt gehabt.
Der Anschlusstreffer zum 1:2 fiel mit dem ersten Zuger Torschuss des mittleren Abschnitts (gegenüber 14 Torschüssen des SCB) – nach 32:50 Minuten und aus heiterem Himmel. Ein Lupfer von Josh Holden ins Berner Drittel wurde von Ryan Gardner abgefangen und zur idealen Vorlage für Holden. Für die beiden Tore zum Ausgleich benötigte Zug nur gerade acht Versuche. Das 2:2 gelang Corsin Casutt 104 Sekunden vor der zweiten Pause. Im Powerplay verwertete er einen Nachschuss.
Bern – Zug 3:2 (1:0, 1:2, 0:0, 1:0) n.V.
PostFinance-Arena. – 17’131 Zuschauer (ausverkauft). – SR Mandioni/Massy, Mauron/Tscherrig. – Tore: 20. (19:37) Plüss (Kinrade/Ausschluss Holden) 1:0. 32. Ritchie (Collenberg/Ausschluss Loichat!) 2:0. 33. Holden 2:1. 39. Casutt (Holden/Ausschluss Gerber) 2:2. 65. (64:53) Gardner (Roche, Ritchie/Ausschluss Chiesa) 3:2. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Bern, 7mal 2 plus 10 Minuten (Suri) gegen Zug. – PostFinance-Topskorer: Ritchie; Omark.
Bern: Bührer; Roche, Gerber; Kinrade, Randegger; Collenberg, Philippe Furrer; Vermin, Ritchie, Campbell; Loichat, Plüss, Rüthemann; Pascal Berger, Gardner, Rubin; Alain Berger, Bertschy, Scherwey; Neuenschwander.
Zug: Markkanen; Chiesa, Wozniewski; Helbling, Fischer; Erni, Andreas Furrer; Suri, Holden, Casutt; Schnyder, Diem, Lindemann; Martschini, Fabian Sutter, Omark; Lüthi, Schneuwly, Lammer; Rossi.
Bemerkungen: Bern ohne Bednar, Hänni, Höhener, Jobin, Sykora (alle verletzt) und Heldstab (überzählig), Zug ohne Blaser, Christen (alle verletzt), Pittis und Schefer (beide überzählig). – Pfostenschüsse: 37. Martschini, 53. Gardner.