Das zweite Babyfenster der Schweiz ist am Donnerstag im Spital Davos eröffnet worden. Mütter in Notsituationen können dort anonym ihr Neugeborenes abgeben. Das Fenster wurde in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Hilfe für Mutter und Kind (SHMK) eingerichtet.
Ziel der Einrichtung ist es, Kindsaussetzungen und Kindstötungen zu verhindern, wie das Spital und die Stiftung SHMK am Donnerstag mitteilten. Die Babyklappe soll auch helfen, Krisensituationen rund um die Geburt eines Kindes zu überbrücken.
Die Mutter und der Vater haben das Recht, bis zum Vollzug der Adoption ihr Kind zurückzufordern. Die Adoption wird frühestens nach Ablauf eines Jahres nach der Abgabe des Kindes vollzogen.
Das Davoser Babyfenster hat laut der SHMK einen Wirkungsradius von rund 100 Kilometern und deckt die ganze Südostschweiz ab. Der Standort in Davos wurde nicht zuletzt gewählt, weil die Alpenstadt auch aus den Bündner Südtälern Bergell, Puschlav und Münstertal verhältnismässig gut erreichbar ist.
Die gemeinnützige Stiftung Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind hatte bereits im Jahr 2001 in Einsiedeln SZ das erste Schweizer Babyfenster miteröffnet. Dort wurden seither sieben Babys abgegeben. Ideal wären laut der Stiftung acht über das Land verteilte Babyklappen.