Zwölf Tote und Hunderttausende ohne Strom nach Wintersturm in USA

Ein Sturm mit heftigen Schneefällen und Eisregen hat mehrere Bundesstaaten im Süden und Osten der USA ins Chaos gestürzt. Mindestens zwölf Menschen kamen laut Medienberichten ums Leben.

Verkehrschaos in Chapel Hill im Bundesstaat North Carolina (Bild: sda)

Ein Sturm mit heftigen Schneefällen und Eisregen hat mehrere Bundesstaaten im Süden und Osten der USA ins Chaos gestürzt. Mindestens zwölf Menschen kamen laut Medienberichten ums Leben.

Von Texas bis an die Ostküste waren mehr als 800’000 Haushalte und Betriebe wegen beschädigter Leitungen ohne Strom, wie der Fernsehsender CBS meldete. Die Stromversorger warnten, die Unterbrechung könne Tage dauern. Weil in den USA viele Leitungen überirdisch über Masten verlaufen, können Äste und Bäume, die wegen des Schnees auf Kabel stürzen, ganze Viertel vom Stromnetz abkoppeln.

Am schlimmsten traf das Unwetter Georgia und South Carolina. US-Präsident Barack Obama rief für mehr als 120 Bezirke in diesen Bundesstaaten den Notstand aus.

Laut CBS-Angaben mussten rund 8200 Flüge gestrichen werden, viele Flüge waren verspätet. Von der Kaltfront waren vor allem die Grossflughäfen von Atlanta, Philadelphia, Washington und New York betroffen.

Streufahrzeuge ausgeliehen

Blitzeis und Schnee brachten vielerorts auch den Strassenverkehr zum Stillstand – selbst Streuwagen und Räumfahrzeuge blieben stecken. «Bleiben Sie zu Hause, wenn sie können», forderten die Behörden in North Carolina die Bewohner auf. Festsitzende Autofahrer riefen sie auf, ihre Wagen nicht zu verlassen, sondern sich warm zu halten und auf Hilfe zu warten.

Die Nationale Katastrophenschutzbehörde stand in den betroffenen Staaten mit Generatoren, Wasser, Essen, Decken und Pritschen bereit. Weniger geplagte Orte liehen zusätzliche Streufahrzeuge an ihre Nachbarn aus.

«Stocken Sie ihre Vorräte auf», riet Georgias Gouverneur Nathan Deal. Hunderttausende Betten standen in Notunterkünften für diejenigen bereit, die wegen glatter Strassen nicht nach Hause fahren konnten. Mancherorts kam es trotzdem zu langen Staus auf den Highways.

Bereits am Mittwoch waren Schulen geschlossen worden, um Einsatzkräften die Aufräum- und die Reparaturarbeiten an Stromleitungen zu erleichtern. Auch am Donnerstag wurden Schulschliessungen angeordnet.

Politische Tätigkeit in Washington erlahmt

Die Kaltfront sollte an der Küste entlang weiter nach Norden ziehen. Die Zahl der Betroffenen dürfte Schätzungen zufolge 100 Millionen erreichen.

Der Sturm nahm Kurs auf New York, wo mehr als 30 Zentimeter Schnee erwartet wurden. In der Hauptstadt Washington blieben Büros der Bundesverwaltung geschlossen, der Senat annullierte Anhörungen.

Erst vor zwei Wochen hatte eisiges Winterwetter im Süden der USA zu einem Verkehrschaos geführt. In der vergangenen Woche war ein Schneesturm über den Nordosten der USA hinweggezogen, die Bundesstaaten New York und New Jersey hatten den Notstand erklärt.

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