Weil er eine Zwölfjährige sexuell missbraucht und mit einem Holzscheit erschlagen hat, ist ein 27 Jahre alter Mann in Deutschland wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Wie von der Staatsanwaltschaft gefordert stellten die Richter vom Schwurgericht Ingolstadt (Bayern) am Montag auch eine besondere Schwere der Schuld fest. Der Mann hat daher keine Chance, nach 15 Jahren aus dem Gefängnis freizukommen.
Neben der Staatsanwaltschaft hatte sogar der Verteidiger auf Mord plädiert. Der Angeklagte hatte die Tat zu Prozessbeginn gestanden. Er nahm das Urteil ohne sichtbare Regung auf.
Der 27-Jährige hatte das Mädchen im Februar 2014 entführt, an einem Weiher in Neuburg an der Donau auf grausame Weise sexuell missbraucht und erschlagen. Der Mord erschütterte die Menschen auch deshalb, weil das Mädchen vor ihrem stundenlangen Martyrium mehrere Kurznachrichten von ihrem Smartphone an Freundinnen schickte, dass sie verfolgt werde. Den Hilferufen wurde aber fatalerweise nicht nachgegangen.
Eltern erstmals in Gerichtssaal
Zusätzlich verurteilte das Schwurgericht den 27-Jährigen wegen besonders schwerer Vergewaltigung, besonders schweren sexuellen Missbrauchs und Freiheitsberaubung mit Todesfolge.
Überraschend waren auch die Eltern von Franziska zur Urteilsverkündung erschienen. Sie waren zuvor allen 15 Verhandlungstagen ferngeblieben und mussten mit Einverständnis der Prozessparteien auch nicht in den Zeugenstand.
Vor der Urteilsverkündung überraschte der Verteidiger des Angeklagten mit einem Antrag, die Öffentlichkeit von der Urteilsbegründung auszuschliessen. Der Staatsanwalt verlangte jedoch, dies abzulehnen. Nach kurzer Beratung verkündete der Vorsitzende Richter, der Antrag werde abgelehnt.