Zyklon «Mahasen» ist schwächer als befürchtet

Der Zyklon «Mahasen» hat die Küste von Bangladesch mit viel Regen unter Wasser gesetzt. Die befürchtete Katastrophe blieb nach erstem Augenschein aus. Neun Menschen kamen nach ersten Angaben der Behörde für Katastrophenschutz ums Leben.

Menschen in Bangladesch warten auf den Zyklon (Bild: sda)

Der Zyklon «Mahasen» hat die Küste von Bangladesch mit viel Regen unter Wasser gesetzt. Die befürchtete Katastrophe blieb nach erstem Augenschein aus. Neun Menschen kamen nach ersten Angaben der Behörde für Katastrophenschutz ums Leben.

Der Zyklon habe sich abgeschwächt, als er das Land erreichte, berichteten die Meteorologiebehörden. Er wurde später zu einem tropischen Sturm herabgestuft. In der Gefahrenzone lebten nach UNO-Angaben mehr als acht Millionen Menschen.

In Bangladesch wurden einige hundert Häuser 150 Kilometer südlich der Hauptstadt Dhaka beschädigt. Dort war der Zyklon am Morgen früher als erwartet auf das Festland getroffen.

Auch Indien erwartete in den nordöstlichen Bundesstaaten Assam, Mizoram, Manipur, Tripura und Nagaland Sturmschäden an Häusern sowie Strom- und Telefonleitungen. Die an Bangladesch angrenzenden Regionen müssten mit schweren bis sehr schweren Regenfällen und Windgeschwindigkeiten von bis zu 75 Kilometern in der Stunde rechnen, teilte die Meteorologiebehörde mit.

Mehr als eine Million Menschen evakuiert

Bangladesch und Burma hatten zur Vorsicht mehr als eine Million Einwohner aus den gefährdeten Regionen in Sicherheit gebracht. In Bangladesch sind in den vergangenen Jahren in Küstennähe zahlreiche Betonbunker als Zufluchtsorte entstanden.

Zehntausende verbrachten schon die Nacht auf engem Raum in Notunterkünften. Die Länder liegen am Golf von Bengalen östlich von Indien und sind in der Sturmsaison von Mai bis November besonders gefährdet.

Die Küstengebiete erheben sich teilweise nur einen Meter über den Meeresspiegel. Zyklone haben dort schon mehrfach verheerende Sturmfluten ausgelöst, die das dicht bevölkerte Hinterland kilometerweit überschwemmten.

In Burma sind noch Erinnerungen an Zyklon «Nargis» frisch, der 2008 das Irrawaddy-Delta überschwemmte und 138’000 Menschen in den Tod riss.

Die seit 2011 amtierende Reformregierung hatte höchste Alarmstufe verhängt, sie informierte rund um die Uhr im Rundfunk über den Zyklon. Burma wurde aber dieses Mal nach ersten Berichten verschont, weil der Zyklon in letzter Minute weiter nach Westen abdriftete.

Schweizer Hilfswerk leistet Soforthilfe

Unterdessen hat das Schweizer Hilfswerk Terre des homes (Tdh) in den betroffenen Gebieten im Süden von Bangladesch Soforthilfe eingeleitet. 2000 Familien konnten mit Hygiene- und Notmaterialsets und sauberem Trinkwasser versorgt werden. Dies teilte die Organisation am Donnerstag mit.

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