Die Gespräche zur Überwindung der Teilung Zyperns auf dem Mont Pèlerin sind in eine entscheidende Phase gegangen: Auf dem Tisch liegen nun die Vorstellungen der griechischen und der türkischen Zyprer über die Grenze zwischen den geplanten zyprischen Bundesstaaten.
Die Volksgruppenführer der griechischen und der türkischen Zyprer, Nikos Anastasiades und Mustafa Akinci, verhandeln seit Montag abgeschirmt von der Öffentlichkeit auf dem waadtländischen Mont Pèlerin über eine Wiedervereinigung der geteilten Insel.
Die Dokumente seien in drei Farben geschrieben, berichteten übereinstimmend zyprische Medien am Donnerstag. Mit roter Schrift seien die türkischzyprischen und mit blauer Schrift die griechischzyprischen Vorstellungen niedergelegt. Schwarz seien die Punkte geschrieben, auf die sich beide Seiten schon einig sind.
Die Lage war am Donnerstag jedoch so unübersichtlich, dass die beiden Delegationen nicht sagen konnten, wann am Freitag die Gespräche zu Ende gehen werden und wie es weiter gehen soll.
Angestrebt wird ein föderaler Staat zweier politisch gleichberechtigter Bundesstaaten. Beide Volksgruppen müssen einer Verhandlungslösung in getrennten Volksabstimmungen zustimmen.
Zypern ist seit einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention 1974 geteilt. Die Inselrepublik ist seit 2004 EU-Mitglied. Das EU-Recht gilt aber nur im griechisch-zyprischen Süden. Der türkisch-zyprische Norden wird nur von Ankara anerkannt.