ZZ Top, Neil Young und Lana Del Rey am 50. Montreux Jazz Festival

Zum 50. Jubiläum hat das Montreux Jazz Festival am Donnerstag ein Programm vorgestellt, das sich ganz um die Legenden dieses Musik-Mekkas webt. Auf die Spitze getrieben wird das beim Abend von Deep Purple und dem Sohn von Frank Zappa.

Festival-Direktor Mathieu Jaton sprach am Donnerstag von einem geschichtsträchtigen Programm. (Bild: sda)

Zum 50. Jubiläum hat das Montreux Jazz Festival am Donnerstag ein Programm vorgestellt, das sich ganz um die Legenden dieses Musik-Mekkas webt. Auf die Spitze getrieben wird das beim Abend von Deep Purple und dem Sohn von Frank Zappa.

Unter all den vielen Geschichten um das Montreux Jazz Festival ist es die bekannteste: Während eines Konzerts 1971 von Frank Zappa kam es im Casino Barrière zu einem Brand. Im Publikum sassen auch die Mitglieder von Deep Purple.

Die Rauchfahnen vor dem Genfersee inspirierte die Rockband zu ihrem Welthit «Smoke on the Water», der Rest ist Geschichte. Dieses Jahr kehren Deep Purple ans Festival zurück und spielen am gleichen Abend wie Zappa Plays Zappa, der Band des Sohnes von Frank Zappa.

Diesmal spielen sie im Auditorium Stravinski, das wegen seiner exzellenten Akustik auch unter den Musikern einen sehr guten Ruf geniesst. Zum 50. Jubiläum werden im Saal ausserordentliche Headliner zu hören sein.

Stars im Stravinsky

Vom 1. bis am 16. Juli kommen unter anderem Muse, Patti Smith, PJ Harvey, Charles Bradley, ZZ Top, Air, Neil Young, Sigur Rós, Santana und der französische Musiker Woodkid, der sein einziges Konzert dieses Jahr in Montreux gibt.

Natürlich kehrt mit Quincy Jones auch ein Weggefährte des langjährigen Festival-Direktors Claude Nobs zurück. Jones tritt mit der Pepe Lienhard Big Band and Friends auf, bevor Simply Red die Bühne übernimmt.

Auch jüngere Stars wie Jamie Cullum oder Lana del Rey werden im Stravinsky erwartet. Bereits die Programmvorstellung am Donnerstag in Territet am Genfersee, zwischen Montreux und dem Schloss Chillon, war eine Reise in die Geschichte.

Zurück zu den Wurzeln des Festivals

Im Gebäude der Villa Voltaire hat das Festival seinen Ursprung – die Eltern von Claude Nobs betrieben dort eine Bäckerei. In der Villa wurden Künstler empfangen und wilde Feste gefeiert. Bis 2011 befand sich auch die Festival-Organisation darin.

Am Donnerstag wurde die Garage geräumt, um den vielen Journalisten und Sponsoren das Jubiläumsprogramm zu zeigen. Vor der Garage stand der Lagonda von Claude Nobs, mit dem etliche Stars kutschiert wurden: Aretha Franklin, die Rolling Stones oder Ella Fitzgerald, die sich bei den Journalisten bei ihrer Ankunft für die Verspätung entschuldigen musste, weil der Wagen unterwegs eine Motorpanne hatte.

Festival-Direktor Mathieu Jaton räumte bei der Präsentation ein, lange auf diesen Moment hingearbeitet zu haben. Das Jubiläumsprogramm mache ihn stolz, es sei ein dichtes Programm, ein geschichtsträchtiges.

Das 50. Festival sei eine besondere Ausgabe: «Wir blicken zurück, wo wir her kommen und nach vorne, wo wir hin wollen», sage Jaton. In diesem Zeichen steht auch die Eröffnung, die am 30. Juni im legendären Casino Barrière stattfindet.

Viel zu entdecken in «Jazz Lab» und «Jazz Club»

Den Auftakt wird Charles Lloyd machen, der bereits 1967 am Festival auftrat. Am gleichen Abend wird Monty Alexander spielen, der sein erfolgreichstes Album «Montreux Alexander» von 1977 neu interpretiert.

In den weiteren Festival-Locations, dem «Montreux Jazz Club» und dem «Montreux Jazz Lab», werden die Besucherinnen und Besucher in der ersten Julihälfte ein breites Spektrum antreffen. Neben Randy Weston vertreten neben vielen anderen das Harold López Nussa Trio, The Alfredo Rodriguez Trio oder der Trompeter Avishai Cohen den Jazz.

Bei den neuen Talenten wartet das Montreux Jazz unter anderem mit M83, Beirut, dem amerikanischen Hip-Hop Duo Future oder der französischen Interpreten Lou Doillon oder Feu!Chatterton auf. Bei der elektronischen Musik stechen Dj Shadow und Gramatik heraus.

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