Noch bis zum 30. September können die Bieler Fototage besucht werden. Höchste Zeit also für einen Ausflug in die Uhrenmetropole. Der Besuch lohnt sich: Die 16. Ausgabe der Fototage stellt die mehrdeutigen Beziehungen zwischen Voyeurismus und Exhibitionismus, die sich in Gegenwart einer Kamera entfalten, in den Vordergrund. Die Co-Direktorinnen Catherine Kohler und Hélène Joye-Cagnard präsentieren Arbeiten von Fotografinnen und Fotografen aus zehn Ländern, darunter etwa die Aufnahmen des Genfers Nicolas Righetti. Dieser hat 2007 Wahlkampfinszenierungen von Bashar al Assad in Syriens Strassen festgehalten. «L’avenir en rose» heisst die Reihe, die den syrischen Machthaber von der plakativen Seite zeigt.
«Sehen und gesehen werden», diesem Thema kann man auch die Aufnahmen des Belgiers Mishka Henner unterordnen. Als Google 2005 Satellitenbilder übers Internet uns allen zugänglich machte, war das nicht allen Sicherheitspolitikern genehm. In Europa wehrte sich besonders die holländische Regierung mit Zensurmassnahmen dagegen: Sie machte strategisch wichtige Positionen – Militärbasen, Königspaläste oder nukleare Anlagen – unkenntlich, indem sie von Google verlangten, dass manche Positionen verpixelt und unkenntlich gemacht werden. Der 36-jährige Fotograf betrieb Feldforschung und hat diese Interventionen, die an das alte Genre der holländischen Landschaftsmalerei erinnern, mit Hilfe von Google Earth neu interpretiert.
- 16. Bieler Fototage: Noch bis 30. September. Informationen finden Sie hier online oder direkt beim Bieler Bahnhof.