Er ist 27 Jahre jung, Softwareentwickler und begeisterter Fotograf. Logischerweise verknüpft er Beruf und Leidenschaft und versucht, die digitale Fotografie weiter zu bringen – ohne dabei auf fotografische Tugenden zu verzichten: David Kaplan hat seine «neoHDR»-technik vor allem in Landschafts-Nachtaufnahmen entwickelt und dazu viel Zeit draussen verbracht:
«Für fast alle Aufnahmesituationen gibt es mittlerweile eine gute Lösung, um mit der Bewegungsproblematik von Mehrfachbelichtungen umzugehen. Und dort wo es sie nicht gab, habe ich sie selber entwickelt (neoHDR). Seither arbeite ich konsequent und ausschliesslich mit HDR. Damit begehe ich insbesondere als Naturfotograf ungewohnte Wege und stosse immer wieder auf Widerstand bei klassischen Fotografen, welche strikt gegen solche Verfremdungen sind. Doch ich habe mich davon nie beirren lassen.
Stattdessen war diese Kritik für mich immer Ansporn, mich nicht nur auf die Technik zu verlassen, sondern auch im Bereich Motivwahl und Bildkomposition ins Extreme zu gehen. So habe ich die letzten zwei Jahre viele Nächte irgendwo in den Alpen verbracht, um Morgen-, Nacht- und Abendstimmungen an Orten einzufangen, wo normalerweise kein Mensch ist. Auch für die Suche nach dem optimalen Standort oder dem richtigen Licht verbringe ich nicht nur am Computer, sondern auch vor Ort viele Stunden. Langweilig wird mir dabei nie.
Eine fotografische Ausbildung hatte ich nie. Ich bin ein grosser Verfechter von autodidaktischem Lernen und bin auch überzeugt, dass so die in jedem Mensch steckende kreative Ader umso mehr gefördert wird.»