Das Geld sitzt locker in der Tasche

Der Basler Verwaltung wächst – am stärksten in den bürgerlichen Departementen.

Der Basler Verwaltung wächst – am stärksten in den bürgerlichen Departementen.

Rund 159 000 Erwerbstätige gibt es im Kanton Basel-Stadt, eine stattliche Zahl. Eindrücklich ist auch eine andere Kenn­ziffer: Über 18 000 Leute arbeiteten 2011 beim Staat. Bei einer Gesamtbevöl­kerung von rund 193 000 Personen kommt auf jeden elften Basler ein Staatsdiener. Und die ­Verwaltung wächst. Allein zwischen 2006 und 2011 sind über 1300 Staats­angestellte dazugekommen.

Kein Wunder, liesse sich von bürgerlicher Seite süffisant an­merken, die Stadt wird seit fast einem Jahrzehnt links regiert – und «Staatsausbau» ist ja bekanntlich eine linke Kernkompetenz.

Doch so einfach ist die Sache nicht, wie ein Blick auf die Personalentwicklung zeigt. Ironischerweise sind es gerade die Depar­­te­mente der drei bürgerlichen Regierungsräte Christoph Eymann (LDP), Hanspeter Gass (FDP) und Carlo Conti (CVP), die stark wachsen; gleichzeitig warnen ihre Par­teien mantramässig vor zu viel Staat und fordern tiefere Steuern. Die Depar­temen­te der rot-grünen Regierungsräte dagegen wachsen im Vergleich mit den bürgerlichen eher mo­derat, wie unsere Titel­geschichte zeigt.

Doch wie viel Staatspersonal ist zu viel? Eine klare Antwort auf diese Frage erhielten unsere Autoren genauso wenig wie eine gute Begründung für den stetigen Ausbau der Verwaltung in den letzten Jahren.

Baschi Dürr (FDP), ab Februar neuer Basler Sicherheitsdirektor und langjähriger Präsident der gross­rät­lichen Finanzkom­mission, die das Budget jeweils durchwinkt, meinte kürzlich in der TagesWoche: Wichtig sei, dass der Staatsapparat nicht noch weiterwachse.

Wie das gelingen soll, steht in den Sternen. Denn in Parlament und Ver­waltung sitzt das Geld locker in der Tasche.

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 25.01.13

Nächster Artikel