Der Sack ist zu. Der FCB führt mit drei Punkten und 16 Toren vor GC – nur noch ein Fussballweltwunder könnte den Baslern den vierten Meistertitel in Folge streitig machen. Am Samstag wird auf dem Barfüsserplatz gefeiert. Es wird der krönende Abschluss einer Saison der Superlativen sein.
Bereits vor ein paar Tagen durften die Rotblauen auf einen anderen Erfolg anstossen. Noch nie wirtschaftete ein Schweizer Fussballclub so erfolgreich wie der FCB im letzten Jahr. 86 Millionen Franken Umsatz, 15 Millionen Franken Gewinn, ein Eigenkapital von 32 Millionen Franken: Zahlen, von denen viele regionale Unternehmer nur träumen können. Ein Erfolg aber auch, der leicht vergessen macht, dass es um den Club einmal ganz anders stand – himmeltraurig.
Am 15. Mai 1988, vor fast genau 25 Jahren, verlor der FCB gegen Wettingen 2:3 und stieg in die Nationalliga B ab. Sechs raue Jahre begannen, in denen sich der einstige Erfolgsclub der «Ära Benthaus» mit Gegnern wie Glarus, Chiasso oder Emmenbrücke messen musste.
Dazu kamen Geldsorgen. Ende 1988 stand der FCB mit zwei Millionen Franken in der Kreide, 1989 drohte gar die Relegation in die 1. Liga. Auch dank Hans-Rudolf Striebel kriegte der Club die Kurve: In einer denkwürdigen Sammelaktion gelang es dem damaligen Basler Erziehungsdirektor, eine Million Franken aufzutreiben.
Es waren düstere Zeiten. Jahre, in denen sich die Trainer die Klinke in die Hand gaben. In denen sich manchmal 2500 Zuschauer an ein Heimspiel verirrten und die paar wenigen Saisonkarten von der heutigen Geschäftsführerin Barbara Bigler noch von Hand ausgefüllt werden konnten. Florian Raz hat diese und viele weitere Anekdoten und Fakten über den tiefen Fall und den mühevollen Wiederaufstieg des FCB zusammengetragen.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre.
Artikelgeschichte
Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 31.05.13