Die Zukunft des Fernsehens

60 Jahre nach seiner Einführung in der Schweiz ist die Zukunft des Fernsehens ungewisser denn je. Fernsehen werden wir auch in Zukunft, die Frage ist nur wo und wie.

60 Jahre nach seiner Einführung in der Schweiz ist die Zukunft des Fernsehens ungewisser denn je. Fernsehen werden wir auch in Zukunft, die Frage ist nur wo und wie.

Früher gab es eine Handvoll Fernsehsender. Je nach Wetterlage in schwankender Qualität. Aber für die Lieblingsserie nahm man den Schnee auf der Mattscheibe in Kauf. Alle sahen das Gleiche. Jeder kannte das Gutenacht-Ritual der «Waltons». Und wer die Serie regelmässig gesehen hat, kann heute noch ihre Titelmelodie pfeifen.

Heute kommt unser Fernsehen aus der Mediabox: 180 Sender, Replay-Funktion, Mediathek, On Demand ohne Ende. Daneben liegt eine Apple-TV-Box mit iTunes- und Netflix-Zugang. Und doch sehe ich weniger fern als früher. Damit liege ich für einmal voll im Trend. Denn trotz des wachsenden Angebots nimmt die Nutzung des traditionellen Fernsehens ab.  

Seine Rolle als modernes Lagerfeuer, um das sich die Familie abends versammelte, hat der Fernsehapparat längst eingebüsst. Tot ist das Fernsehen aber noch lange nicht. Wie es um unser aller Lieblingsmedium bestellt ist und wohin es mit ihm gehen könnte, ist Gegenstand des Artikels von Andreas Schneitter in unserem Wochenthema.

Fernsehen werden wir weiterhin, die Frage ist nur wie. Die einen ziehen sich ihre Sendungen am Computer rein, andere schauen gleichzeitig ins Tablet auf ihrem Schoss. Nicht wenige von ihnen haben gleichzeitig noch einen Whatsapp-Chat am Laufen. Anders ist der Trash, der aus der Mehrheit der zahllosen Sender quillt, auch kaum zu ertragen. Doch neben Casting-Shows und Gerichtssendungen gibt es auch heute noch intelligentes Fernsehen. Ein paar solche «Inseln der Hoffnung im Bewegtbildmeer» hat Thom Nagy in seinem Artikel aufgelistet.

Ob via Cablecom, Swisscom, Zattoo oder auf Youtube: Wo immer wir fernsehen, hinterlassen wir Spuren, die aufgezeichnet und ausgewertet werden. Verwendet werden die Daten selbstverständlich nur zu unserem Nutzen, etwa um uns passgenaue Werbung aufs Auge zu drücken.

Manchmal sehnt man sich zurück in die alten Zeiten. Wie sie waren, können Spätgeborene derzeit in der wundervollen Ausstellung «Flimmerkiste» im Historischen Museum Basel erleben. Klar ist die Auswahl an Serien grösser als früher, viele sind auch besser. Aber ob man ihre Titelmelodien auch noch in 40 Jahren pfeifen wird? Ich habe da so meine Zweigel. Gute Nacht, John-Boy!

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