Drei Tage Ausnahmezustand in Basel – das ist Fasnacht. Die TagesWoche stimmt sich mit einem Blick ins Cliquenleben und in die Budgets derselben darauf ein. Und an den «drey scheenschte Dääg» ist sie live dabei.
Während drei Tagen läuft ja kaum etwas normal in diesem Basel. Die Notfalldienste funktionieren zwar, die Lichter brennen (ausser am Montagmorgen um vier Uhr), die Trams und Busse fahren (ausser durch die Innenstadt). Aber sonst?
Die Stadt lebt im Ausnahmezustand. Man darf Dinge tun, die sonst unzulässig sind. Lärmend durch die Gassen ziehn, trommelnd, pfeifend, schränzend. Man darf Sprüche machen, auf Zeedeln, in Schnitzelbänken, auf Laternen. Man darf sich gegenseitig auf die Schippe nehmen, darf sich über Politiker, Wirtschaftsleute lustig machen, sie hochnehmen, auch mal mit beissendem Spott. Man ist stolz auf die Narrenfreiheit, die während der «drey scheenschte Dääg» gewährt wird.
Und man wird nicht müde – auch an den 362 Tagen zwischen Änd- und Morgestraich nicht – zu betonen, dass die Fasnacht eine wichtige gesellschaftliche Funktion habe. Weil da Leute aus den unterschiedlichsten Schichten zusammen am gleichen Strick ziehen, etwas Gemeinsames aufbauen und so zusammenwachsen. Das präge die Stadt das ganze Jahr über – und wohl nur so konnte die unerträgliche Phrase entstehen, dass Basel anders ticke.
Aber – ist das mit dieser fasnächtlichen Harmonie wirklich so? Das fragt Walter Schäfer in unserer Titelgeschichte. Nein, er fragt eigentlich nicht. Er erzählt und berichtet. Darüber, was er in seinen Fasnachtszeiten erlebt hat. Und Schäfers Fasnachtserinnerungen erstrecken sich über mehr als vier Jahrzehnte. Er kennt Cliquen, Schissdräggziigli und Bänke aus sehr eigener Anschauung. Sein Fazit: So ganz konfliktfrei ist die Fasnachtswelt nicht.
Wenn es nun wieder losgeht am Montag, ist die TagesWoche live dabei: Mit unserem 3tageswoche.ch-Blog, mit einem Banggomat, einem Schnitzelbangg-Bingo und schliesslich mit dem Fotokasten an der Grünpfahlgasse.
Ob der süsseste Binggis, die kurioseste Larve, der grösste Räppliberg oder der Tourist mit der roten Clown-Nase – wir wollen Ihre Bilder! Schicken Sie uns Ihre Schnappschüsse von der Fasnacht auf community@tageswoche.ch oder besuchen Sie uns direkt an der Grünpfahlgasse und testen Sie unseren vollautomatischen Fotokasten. Der ist, wir wollen nicht zu bescheiden sein, ziemlich lustig! Das und noch viel mehr zur Fasnacht unter 3tageswoche.ch
Immer am Puls
Die Fasnacht ist Ausnahmezeit – nicht nur für Fasnächtler. Die Redaktorinnen und Redaktoren der TagesWoche sind während der «drey scheenschte Dääg» für Sie in der Stadt unterwegs. Die besten Anekdoten, Texte, Bilder und Videos unserer Redaktion sehen Sie jeden Tag auf unserem Live-Blog (tageswoche.ch/+bcvco) oder auf 3tageswoche.ch. Unter dem Hashtag #fasnachtBS erfahren Sie zudem alles neue auf Twitter – und können natürlich selber mittwittern.
Banggomat
Sie wollten immer schon einen Bangg machen, aber Ihnen fehlt die Kreativität oder schlicht die Zeit? Wir haben einen Banggomat programmiert – viel Spass beim Verse reimen (3tageswoche.ch/banggomat)! Oder können Sie es besser als unser Automat? Hinterlassen Sie einen Kommentar mit einem selber gedichteten Bangg (tageswoche.ch/+bcymr). Wir belohnen die besten mit Tickets für den «Schnitzelbangg-Schlussobe». Eingabeschluss: 18. Februar, 12 Uhr.
Bangg – Bingo!
Vielleicht haben Sie sie schon, wenn nicht, sollten Sie sich unbedingt unsere Schnitzelbangg-Bingo-Karte schnappen (Seite 14/15). Wer fünf Begriffe in einer Reihe (horizontal, vertikal oder diagonal) voll hat, darf laut «Bingo» schreien und sich vom Tischnachbarn «e Gleesly Wysse» spendieren lassen. Zu lange sollte es nicht dauern, bis Sie zu Ihrem gepanschten Walliser kommen: Wir haben uns auf die gängigsten Begriffe konzentriert (Sie wissen schon: Schwobe und Ziircher und so).
Artikelgeschichte
Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 15.02.13