Geschenke und eine neue Stimme

Basel profitiert nur vom Milliardengeschenk der Roche, wenn das Quartier rund um die Türme entwickelt wird.

Basel profitiert nur vom Milliardengeschenk der Roche, wenn das Quartier rund um die Türme entwickelt wird.

Gefeiert haben wir im kleinen Kreis; dieses Mal galt es ja nicht, auf eine runde Zahl anzustossen. Ein Geschenk gab es zum dritten Geburtstag der TagesWoche trotzdem. Dank Mitteln der Stiftung Levedo ist die Stiftung für Medienvielfalt auch in Zukunft in der Lage, unser Projekt abzusichern.

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Ein Geschenk, das verpflichtet

Ein Geschenk erhielt letzte Woche auch Basel: von der Roche, die drei Milliarden in ihren Hauptsitz investiert und einen zweiten Turm plant. Bemerkenswert war der Zeitpunkt der Ankündigung, fünf Wochen vor der Abstimmung über die Ecopop-Initiative, die die Zuwanderung massiv einschränken will.

Oft hört man ­anderes von Grossfirmen. Etwa die Warnung an die Bürger, bei «wirt­schafts­feind­lichen» Vor­lagen die richtige  Antwort auf den Stimmzettel zu schreiben, da die Firmen sonst ins Ausland abwandern könnten.

Das Echo auf die Roche-Pläne war entsprechend euphorisch. Kritische Stimmen waren zunächst kaum zu hören. Im rot-grünen Basel ist man sich bewusst, dass fast nichts geht ohne die Steuerkraft der Pharma.

Wir haben trotzdem nachgefragt: Ist, was wirtschaftlich positiv ist, auch gut fürs Quartier und für die Anwohner? Fazit: Ja, aber nur, wenn rund um die Roche-Türme neuer Wohnraum für die dort Arbeitenden erstellt und das Quartier belebt wird.

Andreas Gross wird TagesWoche-Kolumnist

Der Einfluss der Wirtschaft auf den Staat und die daraus erwachsenden Gefahren sind auch Thema unseres neuen Kolumnisten ­Andreas Gross. Alle zwei Wochen wird der SP-­Nationalrat und Europarats-Parlamentarier über die Demokratie schreiben, die wir aus seiner Sicht zu ver­lieren drohen – «mässig, aber regelmässig».

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