Olympische Chancen in Graubünden, aber für wen?

In acht Wochen stimmen die Bündnerinnen und Bündner darüber ab, ob sich ihr Kanton für die Olympischen Winterspiele bewerben soll. Ein Ja hätte voraussichtlich Folgen für die ganze Schweiz.

In acht Wochen stimmen die Bündnerinnen und Bündner darüber ab, ob sich ihr Kanton für die Olympischen Winterspiele bewerben soll. Ein Ja hätte voraussichtlich Folgen für die ganze Schweiz.

Gescheiterte Steuerabkommen, ein bilateraler Weg mit der EU, der zur Sackgasse zu werden droht, ein angeschlagenes Image der Banken – die Schweiz war schon besser angesehen in dieser Welt. Bundespräsident Ueli Maurer forderte seine Landsleute in der Neujahrsansprache auf, zusammenzustehen und sich für das Land einzusetzen. Was er auch schon gesagt hat und in den nächsten Wochen wiederholen wird: Eine Möglichkeit, den Zusammenhalt zu demonstrieren und für das Land Werbung zu machen, wäre, sich für die Olympischen Winterspiele 2022 einzusetzen und mit ihnen in der ganzen Welt Werbung für die Schweiz zu machen.

In acht Wochen stimmen die Bündnerinnen und Bündner darüber ab, ob sie die Kredite für die Winterspiele 2022 genehmigen wollen. Sagen sie Ja, stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Schweiz den Zuschlag erhält. Doch: Ist das gut?

Der ehemalige Basler Sicherheitsdirektor Jörg Schild, heute Präsident Swiss Olympic, setzt sich bedingungslos für die Spiele ein. Doch es gibt Widerstand: Star­architekt Jacques Herzog ist überzeugt, dass es unsinnig sei, alpine Brachen wie Teile des Bündnerlands mit teuren Infrastrukturen aufzumöbeln. Besser wäre, die Metropolitanregionen zu fördern.

Auch die Bündner sind uneins: Wem nützen Olympische Spiele? Wer verliert? Wie gut würde dem Kanton dieser sportliche Grossanlass im Jahr 2022 überhaupt tun? Mehr noch: Wir wollten wissen, was diesen Kanton, in dem viele unserer Leserinnen und Leser ihre Winterferien verbringen, so bewegt, und haben auch Bündner Autoren gebeten, über ihre Heimat mit den 150 Tälern und den drei Kulturen zu schreiben. Bevor wir nach den Feiertagen wieder zum normalen Aufbau unserer Zeitung zurückkehren, richten wir den Fokus voll und ganz auf den spannenden Kanton Graubünden.

Über das aktuelle Geschehen in der Region, der Schweiz, in der Kultur und im Sport berichten wir auf www.tageswoche.ch

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 04.01.13

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