Wir müssen nicht jeder technologischen Neuerung hinterher hecheln. Für einen vernünftigen Umgang mit der Digitalisierung hilft es, zuweilen innezuhalten.
Der technologische Wandel scheucht die Menschheit auf. Die Leute opfern Zeit, Geld, Nerven und Beziehungen, um ja den Anschluss nicht zu verpassen. Und trotzdem hinken sie den neusten Trends oftmals hinterher. Selbst Experten können mit der Flut neuer Entwicklungen kaum noch mithalten.
Die Digitalisierung überfordert die Gesellschaft und die Wirtschaft als Ganzes. Ihre Auswirkungen sind derart vielschichtig, dass weder die Entwickler selbst noch die Anwender sie wirklich erfassen können.
Voll in Fahrt
Wissenschaftler und Verschwörungstheoretiker warnen vor der Superintelligenz, die die Menschheit zu besseren Studienobjekten degradiert. Millionen von Arbeitsplätzen gelten als gefährdet und im Internet diskutieren die User Fragen wie «Sind Roboter die besseren Menschen?».
Dabei nimmt der digitale Wandel erst so richtig Fahrt auf. Es geht künftig nicht bloss um selbstfahrende Autos, sprechende Kühlschränke oder Haushalt-Roboter, es geht um eine Umwälzung ungewisser Dimension.
Wie Smartphone & Co. werden sich noch unzählige Maschinen in unserem Alltag festsetzen. Sie werden direkt miteinander kommunizieren, sie werden uns ausspionieren, analysieren und unsere Sicht auf die Welt, unsere Stadt und unseren Nachbarn noch stärker prägen, als dies Google und Facebook bereits tun.
Skeptisch bleiben
Das muss nicht zwangsläufig ein Nachteil sein, solange wir uns bewusst sind, dass die digitale Welt und die Maschinen eben das sind, was sie sind: ein Stück Technik. Sie haben weder Gefühle noch ein Gewissen, sondern funktionieren gemäss ihrer Programmierung. Und ihre Programmierer sind keine Philanthropen: Hinter jeder angeblich selbstlosen neuen Entwicklung stehen handfeste und oft kurzfristige monetäre Interessen.
Es ist deshalb gar nicht so schlimm, kurz den Anschluss zu verpassen und nachzudenken statt nachzueifern. Der Privatsphäre hilft es garantiert.