Selfies: Knipsen und teilen

Die Bundeshaussekretärin und Geri Müller sind nur die bekanntesten Opfer. Aber natürlich ist nicht jedes Selfie ein Nacktfoto. Und natürlich geht nicht jeder Schuss dermassen nach hinten los. Fakt ist: Selfies sind zum Massenphänomen geworden. Doch was bringt uns dazu, uns immer und überall selbst abzuknipsen?

Die Bundeshaussekretärin und Geri Müller sind nur die bekanntesten Opfer. Aber natürlich ist nicht jedes Selfie ein Nacktfoto. Und natürlich geht nicht jeder Schuss dermassen nach hinten los. Fakt ist: Selfies sind zum Massenphänomen geworden. Doch was bringt uns dazu, uns immer und überall selbst abzuknipsen?

Es war das Thema der Woche auf allen Kanälen. Und ein Steilpass für unser Wochenthema zur #Selfiekultur, das wir – ehrlich – schon vorher geplant hatten. Erst die Enthüllungen der NZZ über die Nackt-Selfies aus dem Bundeshaus. Dann: #GeriGate. Der grüne Nationalrat Geri Müller, Stadtammann von Baden, hat via Whatsapp Nacktfotos an eine Chatpartnerin geschickt. Da erzählt man seinen Kindern, sie sollen aufpassen, was sie im Internet von sich preisgeben, klärt sie über die Gefahren von «Sexting» auf – und gestandene Volksvertreter laufen vor den Augen der Öffentlichkeit rein.  

Beim Essen, am Strand, vor dem Spiegel: Was bringt uns dazu, uns bei jeder Gelegenheit selbst abzulichten und uns in jeder möglichen bis unmöglichen Pose in der Öffentlichkeit zu präsentieren?  Narzissmus und krampfhafter Zwang zur Selbstdarstellung allein reichen nicht aus, die Zeiterscheinung zu erklären. Redaktor Matthias Oppliger ist dem Phänomen «Selfie» auf den Grund gegangen und hat mit Fachleuten wie dem Medienpädagogen und Buchautor Philippe Wampfler und dem Kommunikationsberater Daniel Graf gesprochen. 

Zentrale Erkenntnis: Selfies machen wir, um sie mit anderen zu teilen. Bei allen problematischen Auswüchsen, die sie zeitigen können, sind Selfies also erst einmal eine Form von Kommunikation. Oder, wie Philippe Wampfler es ausdrückt: «Selfies sind Small Talk in Bildform.»

Matthias Oppligers Text ist keine abschliessende Betrachtung. Er soll vielmehr die Auseinandersetzung mit diesem spannenden Thema anstossen. Zu diesem Zweck hat Oppliger seinen Text im Internet zum Kommentieren freigeschaltet. Natürlich können Sie Ihre Meinungen und Ideen zum Thema auch mit der Kommentarfunktion auf unserer Website einbringen. Die Ergebnisse sollen in einen Nachfolge-Artikel zum Thema einfliessen. Wir sind gespannt auf Ihren Input!

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