Eine Antwort auf die Anschläge von Belgien ist es, unsere kulturelles Erbe und unser Verständnis von Freiheit und Gleichheit in die Zukunft zu tragen.
Ich könnte hier über Brüssel schreiben. Darüber, dass wir mit den Opfern und ihren Angehörigen trauern. Über die Absicht der Terroristen, uns zu ängstigen, unsere Lebensweise anzugreifen oder uns in eine Spirale von Gewalt, Hass und Gegengewalt zu treiben.
Aber da mache ich nicht mit. Ich schreie nicht: «Wir sind im Krieg!» Denn das stimmt nicht. Ich fordere auch nicht noch «lückenlosere» Überwachung. Denn das bringt nichts. Und ich wehre mich dagegen, dass wir die vor dem Terror Flüchtenden für die Taten von Terroristen bestrafen.
Statt im Sinne derjenigen zu schreiben, die ihr und unser kulturelles Erbe zerstören, interessiert es mich, wie wir unsere Werte und unser Wissen in die Zukunft retten können. Wie können wir Bücher, Bilder oder Filme so aufbereiten, dass sie auch noch in 400 Jahren erforscht werden können.
Eine passende Antwort
Wenn eine Historikerin die Auswirkungen der Französischen Revolution auf die Basler Zivilgesellschaft untersucht oder ein Soziologe Diskussionen über die Strategien der Mächtigen festgehalten hat, dann sollen diese Erkenntnisse auch im Jahr 2416 noch zur Verfügung stehen. Und wenn es nach dem Willen von Professor Lukas Rosenthaler geht, soll in Basel bis ins Jahr 2017 das Schweizer Archiv für geisteswissenschaftliche Forschung entstehen. Basel würde damit zum kulturellen Gedächtnis der Schweiz.
Es ist ein Projekt, das die unterschiedlichsten Denkansätze und Meinungen erhalten will. Wir können damit unser Verständnis von Freiheit, Gleichheit und Solidarität und deren Bedeutung für die Gesellschaft in die Zukunft tragen. Dieses Projekt ist eine passende Antwort auf die Anschläge in Belgien oder sonst wo auf der Welt.