Seit dem 8. März verkauft H&M eine neue Designerkollektionin ihren Läden – in Basel sucht man diese vergeblich.
An der Oscar-Verleihung trugen die weiblichen Stars nicht nur Versace und Dolce & Gabbana, sondern auch Marni. Wer das Designerlabel noch nicht kennt, kann Teile davon vorübergehend bei der Modekette H&M kaufen – ausser in Basel. H&M-Mediensprecher René Zibold sagt, warum.
Herr Zibold, die Kollektion Marni wird unter anderem bei H&M in Zürich, Genf, Lausanne und Lugano verkauft. In Basel nicht. Gelten die Baslerinnen und Basler bei H&M als Designmuffel?
Unsere früheren Designer-Kooperationen haben gezeigt, dass diese Art von Kollektion sich am besten in grösseren Städten verkauft. Da die Marni-Designerin Consuelo Castiglioni in Lugano geboren und aufgewachsen ist, war es eine logische Entscheidung, diese Kollektion auch da anzubieten. Unsere Designer-Kollektionen sind streng limitiert, somit ist auch die Anzahl der Geschäfte begrenzt. Dies bedeutet aber nicht, dass die Basler Designmuffel sind, sondern, dass die Nachfrage nach unseren Designer-Kollektionen in Zürich und Genf grösser ist.
Als H&M vor acht Jahren Karl-Lagerfeld-Kreationen ins Sortiment nahm, standen die Kunden in Basel Schlange vor den Läden. Das war doch ein Erfolg.
Karl Lagerfeld war unsere erste Designer-Kooperation. Damals hatten wir nicht die gleiche Erfahrung wie jetzt. Die Kollektion wurde weltweit in 800 H&M-Shops angeboten.
Von einer Kette wie H&M könnte man erwarten, dass sie überall auf der Welt das gleiche Sortiment anbietet. Das stimmt offenbar nicht.
Wir werden die «Marni at H&M Kollektion» anbieten, wo wir eine Nachfrage sehen. Wir sind davon überzeugt, dass es demokratisch ist, eine Designerkollektion zu H&M-Preisen in rund 260 Filialen in mehr als 40 Ländern sowie in acht Märkten auch online zu verkaufen. Jeder Markt kann selbst entscheiden, was für die Kollektion und das Projekt am besten ist.
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Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 09.03.12