Die Grenzwache Basel hat wegen des tiefen Euro-Kurses bereits jetzt alle Hände voll zu tun. Demnächst beginnt auch noch das Weihnachtsgeschäft. Laut Mediensprecher Patrick Gantenbein werden deshalb mehr Grenzwächter an den Übergängen Präsenz markieren.
Herr Gantenbein, rechnet die Grenzwache wegen des tiefen Euro-Kurses dieses Jahr mit mehr Weihnachts-Einkaufstouristen als in den Vorjahren?
Erfahrungsgemäss nimmt der Einkaufstourismus von Ende November bis zum eigentlichen Weihnachtstag spürbar zu. Die Schweizer Grenzwache in Basel geht auch davon aus, dass der Einkaufstourismus dieses Jahr noch ausgeprägter sein dürfte als in den Vorjahren. Bereits im laufenden Jahr haben wir – vor allem an den Grenzübergängen zu Deutschland – höhere Frequenzen als in den Vorjahren festgestellt.
Werden deshalb mehr Grenzwächter an den Übergängen eingesetzt?
Ja, wir werden dieses Jahr an verschiedenen Grenzübergängen zu Deutschland und zu Frankreich, an welchen wir normalerweise nicht präsent sind, Dienstleistungen im Verzollungsbereich anbieten. Insgesamt werden wir wegen Weihnachten ein paar Dutzend Grenzwächter mehr an den Übergängen einsetzen.
Wo sieht die Grenzwache Probleme im Hinblick auf das Weihnachtsgeschäft?
Die Problematik besteht etwas stärker bei Weihnachtseinkäufen als bei den Einkäufen unter dem Jahr, dass Reisende die Freimenge von 300 Franken pro Person und Tag überschreiten und dann nicht die notwendige Verzollung beim Grenzübertritt vornehmen. Aber auch, dass Lebensmittel über den Toleranzen eingekauft werden. Erfolgt dann eine Kontrolle und es wird festgestellt, dass die Waren nicht richtig verzollt wurden, kann es sehr schnell sehr teuer werden. Nebst einer Busse muss man auch die nachträgliche Mehrwertsteuer und falls notwendig Zollabgaben nachzahlen.
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Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 25/11/11