«Sogar Estland treibt das WLAN voran»

Seit fünf Jahren fordert SVP-Nationalrat Sebastian Frehner ein kostenloses WLAN für alle in Basel. Ein solches wäre ein Segen für Unternehmen, Einwohner und Touristen. Obwohl sein Anliegen bis heute unerfüllt blieb, hat Frehner die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

SVP-Nationalrat Sebastian Frehner im Kurzinterview über seine fast fünf Jahre alte Forderung nach kostenlosem WLAN in Basel.

Nationalrat  Sebastian Frehner, SVP, Baselstadt. (Monika Flueckiger)

Nationalrat Sebastian Frehner, SVP, Baselstadt. (Monika Flueckiger) (Bild: *Monika Flueckiger)

Herr Frehner, ist ein flächen­deckendes WLAN der Stadt Basel für Sie noch ein Thema?

Absolut: Es wäre ein Standortvorteil, sowohl für Unternehmen wie auch Einwohner und Touristen. Basel würde bekannt als Stadt mit offenem Netz.

Bei der Regierung ist Ihr ent­sprechender Anzug seit fast fünf Jahren hängig.

Das finde ich tatsächlich eine etwas gar lange Dauer, wenn man sieht, dass in anderen, weniger gut entwickelten Ländern – wie Estland – urbane Funknetze als Bedürfnis der jungen Generation und als Wettbewerbs­komponente erkannt und vorange­trie­ben werden. Wenn die Regierung nicht bald tätig wird, muss man das Anliegen vielleicht einer Kommission übergeben.

Haben Sie inzwischen eigene ­Vorstellungen, was so ein Projekt kosten könnte?

Nein, die habe ich nicht: Dies abzu­klären und Lösungen zu prüfen, ist ja just der Auftrag meines Anzugs an die Regierung.

Hat sich das Bedürfnis in den ­verflossenen fünf Jahren nicht mit den Datenangeboten der Mobilfunkanbieter erledigt?

Nein, denn die kosten Geld, und nicht jeder kann sie sich leisten. Zudem wäre ein WLAN für Touristen und andere Ausländer ein enormer Pluspunkt der Stadt Basel. Dass ein Bedürfnis besteht, zeigen Angebote wie das kostenlose WLAN im Unternehmen ­Mitte. Wenn man es stadtweit anböte, könnte man sich auch in den Schützenmattpark setzen und dort arbeiten.

Von einem SVP-Vertreter würde man erwarten, dass er für eine private Lösung eintritt  …

Ich will kein städtisches WLAN um ­jeden Preis. Aber wenn es kostengünstig zu haben ist, würde das Angebot der Stadt gut anstehen – sie gibt ja sonst für viel Schrott Geld aus. Oder die Regierung könnte Lösungen mit Partnern oder Sponsoren vorschlagen.

Quellen

Anzug Sebastian Frehner vom Juni 2007 (PDF)

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 30.03.12

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