Einmal mehr verstrickt sich der Uni-Partnerkanton in Widersprüche. Die Baselbieter Bildungsdirektorin Monica Gschwind hat vergangene Woche mit viel Pathos im Landrat erklärt, der Bund müsse nun mehr Gelder für die Uni Basel geben. Leere Worte. Ihre bürgerlichen Kollegen im Nationalrat bewiesen, dass sie nicht wirklich ernst gemeint waren.
Als sich die konkrete Gelegenheit bot, die Bundesgelder für Universitäten zu erhöhen, stimmten die Baselbieter Bürgerlichen dagegen. So geschehen am Montag im Nationalrat, wie die «bz Basel» berichtete. Eine Mehrheit der Bundesparlamentarier stimmte zwar dafür – ausgerechnet einige Baselbieter lehnten den Vorschlag jedoch ab. Darunter auch Gschwinds FDP-Parteikollegin Daniela Schneeberger.
Was mit der Uni Basel geschieht, kümmert die Baselbieter Bürgerlichen offensichtlich nicht.
Offenbar hat Gschwind ihre Aussage nicht einmal in ihrer Partei und mit ihrer Parteikollegin im Nationalrat abgesprochen. Nur so lässt sich erklären, dass Schneeberger entgegen der Mehrheit der FDP-Nationalräte gegen mehr Uni-Gelder stimmte.
Der Lösungsansatz, mit dem Gschwind den Landrätinnen und Landräten ihre Univorlage schmackhaft machte, erweist sich somit als pure Kampfrhetorik. Eine Rhetorik gegen die Uni, die im Baselbiet seit einigen Jahren grassiert.
Die Episode zeigt einmal mehr: Was mit der Uni Basel geschieht, kümmert die Baselbieter Bürgerlichen offensichtlich nicht. Kürzungen und Streichungen von Professuren sind ihnen egal, ja sogar gewollt.
Wer wieder einmal auf die Bürgerlichen aus dem Baselbiet hört, wenn es um die Uni geht, ist selber schuld.
So stimmten die Politiker aus der Region ab
Am Montag stimmte der Nationalrat über den Ausgaben- und Finanzplan 2019–2021 ab. In der Detailberatung entschieden die Parlamentarier unter anderem darüber, ob die Grundbeiträge für Universitäten erhöht werden sollten.
Ja sagten: Sibel Arslan (BastA!), Christoph Eymann (LDP), Maya Graf (Grüne), Beat Jans (SP), Susanne Leutenegger Oberholzer (SP), Eric Nussbaumer (SP), Elisabeth Schneider-Schneiter (CVP), Silvia Schenker (SP).
Nein stimmten: Thomas de Courten (SVP), Sebastian Frehner (SVP), Daniela Schneeberger (FDP), Sandra Sollberger (SVP).