Es ist ein Plädoyer des Ausgangsvolks «für eine belebte Altstadt Kleinbasel»: 3333 Unterschriften hat das Komitee Kulturstadt jetzt an einem einzigen, wenn auch veranstaltungsreichen Wochenende für ihr Anliegen gesammelt.
Die Anwohnerinnen und Anwohner, die sich um ihre Nachtruhe sorgen, haben ihre Petition bereits im vergangenen Oktober eingereicht. Sie wehren sich gegen eine Ausweitung der Boulevard-Öffnungszeiten in der Rheingasse und sind mit ihrem Ansinnen bei der Petitionskommission bereits auf Gehör gestossen. Jetzt folgte die andere Seite: 3333 Unterschriften hat das Komitee für ihre Gegen-Petition gesammelt, die den Titel «für eine belebte Altstadt Kleinbasel» trägt.
Als Besonderheit ihrer Petition heben die Verantwortlichen die Tatsache hervor, dass sie die Unterschriften innerhalb einem einzigen verlängerten Wochenende gesammelt haben. Claudia Miozzari sprach vom neuen Instrument einer «Blitzpetition»: «Wir haben die Aktion am Mittwoch angekündigt und von Donnerstag bis Samstag Unterschriften gesammelt», sagte er anlässlich der Übergabe der Unterschriftenbögen an Staatsschreiberin Barbara Schüpbach-Guggenbühl und Petitionskommissionspräsidentin Brigitta Gerber.
Es handelte sich allerdings um ein ausgesprochen belebtes Wochenende: Am Rhein erlebte das Floss-Festival seinen Abschluss, auf dem Kasernenareal lockte das Open Air Basel viel Ausgangsvolk an, die Rheingasse war an diesem schönen Wochenende eh voll und in der Ochsengasse wurde ein eher guggenmusikseliges Strassen- beziehungsweise Gassenfest gefeiert.
Das Bedürfnis nach Begegnungsorten
Das besagte Wochenende ist für das Komitee Kulturstadt jetzt aber gerade Beweis dafür, dass es notwendig ist, sich gegen eine Belebungs-Bremse zu wehren. «Die konzentrierte Sammelaktion setzt ein Ausrufezeichen hinter das Bedürfnis nach Begegnung im öffentlichen Raum und das Potezial der Altstadt Kleinbasel», schreiben die Petenten in einer Medienmitteilung. Das Sommerwochenende soll keine Ausnahme, sondern Vorbild sein für die Belebung der Kleinbasler Gassen in Rheinnähe, die nach der Verkehrsberuhigung zum Teil «sonderbar funktionslos» geworden seien.
Konkret enthält die Petition die Forderung, die Boulevardgastronomie in der gesamten Kleinbasler Altstadt zwischen Kaserne und Waisenhaus zuzulassen. Zahlreiche Einsprachen von Anwohnern verhinderten zum Beispiel, dass das Restaurant Fischerstube beim Arbeitsamt eine mobile Aussenstation installieren konnte. Und als weitere Forderung enthält sie eine Verlängerung und Vereinheitlichung der Betriebszeiten.