Juckts bereits in der Nase? In diesen Tagen herrscht starker Pollenflug in der Region Basel. Die wichtigsten Alltagstipps für Leute, die sich in diesen Tagen dauernd die Augen reiben und die Taschentücher zücken.
Der Regen hat endlich ein Ende, draussen wird es sonnig und sommerlich warm. Und sie sind wieder unter uns. «Sie» sind winzig klein, wiegen fast nichts und vor allem: Es gibt sie in grossen Mengen.
Was uns kürzlich noch zu einem lyrischen Text über die Birkenbäumchen auf dem Rümelinsplatz inspirierte, wird nun richtig lästig. Denn jetzt beginnt die schlimmste Zeit für die Gräserpollen-Allergiker. Diese leiden von allen Heuschnupfengeplagten am ausgiebigsten – bei trockenem Wetter von März bis Oktober.
Um gerecht zu sein: Gräser und Bäume müssen sich ja auch irgendwie vermehren. Aber warum müssen sie das ausgerechnet per Windbestäubung tun und brauchen dafür gleich mehrere Monate?
Gegen die Windbestäubung lässt sich wenig ausrichten. Und das regnerische Wetter wünscht sich ja niemand zurück. Übrig bleibt Allergikern nur, den fliegenden Winzlingen so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen.
Sieben Alltagstipps für die, die sich nur noch mit Sonnenbrille nach draussen trauen, Papiertaschentücher in der Grosspackung kaufen und in 7ner-Schüben niesen.
1. Stosslüften
Die warme Jahreszeit kommt. Endlich die Balkontüren aufmachen, bei offenem Fenster am Schreibtisch sitzen und nachts die Fenster offen lassen – als Allergiker vergessen Sie das lieber gleich wieder. Es sei denn, Sie haben spezielle Pollenfilter am Fenster angebracht. Haben Sie die Pollen einmal in der Wohnung, hilft nur noch ausdauernd putzen. Besser ist Stosslüften.
2. Lüften – am besten morgens
Wann Sie lüften möchten, hängt natürlich auch davon ab, wo Sie wohnen. In Städten wie Basel tut man das am besten am frühen Morgen, da ist die Pollenkonzentration am niedrigsten. Steigen kann sie bei starkem Wind und bei hohen Abgaskonzentrationen, da Pollen sich gerne an andere Partikel heften. Gut lüften lässt sich auch nach ausgiebigen Regengüssen, die zumindest für eine Zeitlang für saubere Luft sorgen.
3. Wäsche nicht draussen trocknen
Richtig gut kleben Pollen an Stoffen, vor allem, wenn sie nass sind. Wer Heuschnupfen hat, sollte vor allem die Bettwäsche nicht draussen trocknen. Ein Tumbler ist zwar nicht umweltfreundlich, für Allergiker im Sommer aber die bessere Wahl. Wer keine Pollenfilter am Fenster hat, sollte auch daran denken, dass Vorhänge, Teppichböden und Polstermöbel gute «Pollenfänger» sind und diese regelmässig reinigen. In der Waschmaschine oder mit einem Staubsauger mit speziellem Filter.
4. Gebrauchte Kleidung nicht im Schlafzimmer ablegen
Ganz besonders gilt das Mitnahmeprinzip für Jacken und Kopfbedeckungen, weil sie selten gewaschen werden, aber auch alle andere Alltagskleidung. Deshalb: Gebrauchte Kleidung möglichst nicht in der Wohnung verteilen und nachts nicht im Schlafzimmer ablegen, sondern im Bad oder auf einen Kleiderständer weit weg von Sofa und Bett.
5. Abends duschen
Eine gute Sache für alle, die dem allergiegeplagten Körper zwischendurch eine Pause gönnen wollen, ist eine ganz banale Dusche. Und zwar am besten vor dem Schlafengehen. Nicht nur, wer lange oder lockige Haare hat, sollte abends duschen gehen. Dann schleppt er keine Allergene mit ins Bett.
6. Morgens Sport treiben
Wer Sport macht, freut sich normalerweise darauf, im Sommer endlich draussen aktiv zu werden. Blöd, wenn man Fitnessstudios nicht mag und eine Allergie hat. Wer sich bewegt, atmet tiefer und nimmt so noch mehr Allergene auf. Oft wirkt sich das erst aus, wenn man schon wieder zu Hause ist. Wenn Sie auf Sport im Freien nicht verzichten wollen, verlegen Sie, wenn möglich, Outdoorsport in die Morgenstunden. Damit gehen Sie im Hochsommer auch den Zeiten mit den höchsten Ozonkonzentrationen aus dem Weg.
7. Auch Medikamente nehmen – sich zu quälen, bringt nichts
Hohe Ozonwerte sind eine zusätzliche Belastung vor allem für diejenigen, die neben Niesanfällen und roten Augen auch an Asthma leiden. Was allen Allergikern früher oder später «blühen» kann. Jeder Heuschnupfen kann sich mit der Zeit zu allergischem Asthma entwickeln. Und zwar vor allem dann, wenn er schon länger besteht und nicht behandelt wird.
Denn im Kampf mit dem eigenen Immunsystem hilft es leider nicht, die Beschwerden einfach durchzustehen. Im Gegenteil: hat sich das Immunsystem erst einmal warmgelaufen, reagiert es beim leisesten Anstoss und verursacht immer mehr Symptome. Sich zu quälen, bringt nichts.
Auch wenn Sie es satthaben, jede Saison ein neues Medikament auszuprobieren, dass diesmal garantiert nicht müde macht: Nehmen Sie ihre Medikamente, oder lassen Sie sich desensibilisieren.
Und freuen Sie sich auf die Ferien. Am Meer oder im Hochgebirge sind die Pollenkonzentrationen nämlich wesentlich geringer. Fahren Sie weiter weg, gibt es die Sorten, auf die Sie allergisch reagieren, dort womöglich gar nicht.