Im Rahmen der Veranstaltung «Weltenreisen» der Uni Basel werden unterschiedliche Aspekte zum Thema Blut beleuchtet. Die Veranstaltung findet diesen Freitag im Schauspielhaus statt. Fachwissen wird dabei für die Allgemeinheit verständlich dargestellt.
Das Komplizierteste ganz einfach: Die Universität Basel entführt mit der Veranstaltungsreihe «Weltenreise» jedes Jahr den gemeinen Mann und die gemeine Frau in die Welt der Wissenschaft. Dieses Jahr führt die Reise direkt in den menschlichen Körper: Der Themenabend dreht sich rund um Blut, Krankheit und Heilung – Bereiche, von denen wir alle ganz direkt betroffen sind.
Und möglichst alle möchte die Uni ansprechen, sie will den Kreis der Experten durchbrechen. Der Themenabend findet deshalb auch nicht in einem Raum der Universität statt, sondern im Schauspielhaus. Hans Syfrig Fongione, der die Veranstaltungsreihe mitorganisiert, sagt: «Mit dem bewussten Gang ins Theater soll die Hemmschwelle abgebaut werden, die bei Veranstaltungen an der Uni bestehen kann.» Die Stimmung der Veranstaltung solle zudem mehr an eine Theatervorführung erinnern als an eine Lesung an der Universität.
Annäherungen an grosse Fragen
Eröffnet wird der Abend mit einem kulturgeschichtlichen Beitrag. Michael Kessler, der den Abend moderiert, beleuchtet die Bedeutung von Blut und anderen Körperflüssigkeiten zu unterschiedlichen Zeiten in verschiedenen Kulturen. Im Verlauf des Abends besteht die Möglichkeit, die Blutgefässbildung am Beispiel des durchsichtigen Zebrafischs mitzuverfolgen. Mit Zeitrafferaufnahmen können die Zuschauer unter dem Mikroskop dem Wachsen und Verästeln von Blutgefässen zuschauen.
Was läuft schief in den Zellen bei Krebs? Diese grosse Frage versucht die Molekularbiologie zu beantworten. Dem Publikum wird ein Einblick in aktuelle Forschungsarbeiten gewährt. Unterschiedliche Heilmethoden und Forschungsansätze werden dabei veranschaulicht. Doch nicht nur die theoretischen Möglichkeiten einer Behandlung sollen erklärt werden – auch die praktische Erfahrung mit ihren Erfolgen und Misserfolgen wird anhand von konkreten Beispielen geschildert.
Bilder und eine verständliche Sprache machen das Wissen zugänglich
Laut Syfrig wolle man das Publikum «abholen» und mitnehmen auf eine «Reise» durch die Welt des Wissens: «Die Bilder werden bei der Veranstaltung ebenso stark gewichtet wie das Gesprochene – fast jede Aussage wird visualisiert.» Dies trage zum leichteren Verständnis der komplexen Inhalte bei. Die Referenten seien auch sprachlich auf ihren Auftritt vorbereitet worden: «Sie versuchen, Fremdwörter und Fachausdrücke wenn möglich zu vermeiden.»
Die Veranstaltung wird nun bereits zum dritten Mal durchgeführt, jeweils zu einem unterschiedlichen Thema. In den Vorjahren sei sie gut besucht gewesen, das Konzept stosse auf Anklang, sagt Syfrig: «Ich glaube, es gibt ein Bedürfnis für das, was wir anbieten – in der heutigen Zeit wird den Leuten häufig Teilwissen und ein Flickenwerk aus Informationen geliefert. Die Möglichkeit, sich in aller Ruhe fundiert mit einem Thema zu beschäftigen, gibt es kaum mehr. Daher schätzen die Leute die Weltenreise.»