Aktivisten blockieren Eingang zum Novartis-Campus

Der Pharmakonzern steht wegen seiner Türkei-Geschäfte in der Kritik. Auch in PR-Kampagnen der türkischen Regierung liessen sich die Basler in der Vergangenheit einspannen.

Kein Durchkommen: Aktivisten kritisieren das Engagement von Novartis in der Türkei.

Bereits zum zweiten Mal innert einer Woche haben Aktivisten den Zugang zum Novartis-Campus im St. Johann versperrt. «Damit prangern wir die Unterstützung des Konzerns für das Erdogan-Regime an», teilen sie per E-Mail mit.

Hintergrund des Protests ist die türkische Militäroffensive im kurdischen Nordwesten Syriens rund um die Stadt Afrin. Dabei gab es bislang zahlreiche tote Zivilisten, Hunderttausende Bewohner wurden vertrieben.

Novartis ist Ziel des Protests, weil der Konzern in der Türkei vier Produktionsstandorte unterhält. 225 Millionen Dollar hat Novartis in der Türkei investiert und in den vergangenen zehn Jahren gemäss offiziellen Auskünften Medikamente im Wert von über einer Milliarde Dollar exportiert.

Letzten April beteiligte sich Novartis zudem an einer Imagekampagne der türkischen Regierung, mit der die Stabilität des Landes beworben wurde. Die Propagandaoffensive lief ausgerechnet vor dem umstrittenen Referendum über eine neue Verfassung, die dem autoritären türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan schliesslich weitreichende Kompetenzen verlieh.

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