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Nach einer Pause geht es weiter mit dem Regenwetter: Der April ist in der Region Basel 2012 nicht wechselhaft, sondern recht homogen grau und vor allem kalt. Nichts Aussergewöhnliches, meint Wetterspezialist Karl Gutbrod.

Höhenwinde: Wenn der Jetstream abweicht, hat das Auswirkungen auf unsere Wetterlage. (Bild: Meteblue)

Nach einer Pause geht es weiter mit dem Regenwetter: Der April ist in der Region Basel 2012 nicht wechselhaft, sondern recht homogen grau und vor allem kalt. Nichts Aussergewöhnliches, meint Wetterspezialist Karl Gutbrod.

Ein Aufatmen, mehr ist uns nicht vergönnt: Das einigermassen sonnige, wenn auch weiterhin kalte Wetter vom Dienstag bleibt eine Zäsur in einer inzwischen wochenlangen Schlechtwetterphase. Allerdings, sagt TagesWoche-Meteorologe Karl Gutbrod, sind   mehrwöchige unveränderliche Wetterlagen in Mitteleuropa durchaus normal: «Denken Sie an den Sommer 2003, den Fussball-Sommer-2006 und den darauffolgenden Regenmonat August, oder die Herbsttrockenheit 2011.» Auch wenn der normale Wetterkonsument sich selten an die genauen Wochen und lediglich an die Tristesse der Phase eines Jahres erinnert, es gibt eine wetterkundliche Erklärung: «Solche länger anhaltenden Zustände werden vom Phänomen der sogenannten Rossby-Wellen verursacht,» sagt Gutbrod, «das sind großräumige Wellenbewegungen im Ozean oder der Erdatmosphäre, die eine Wellenlänge von einigen Wochen haben können.»

Frost ist bis Mitte Mai möglich

Die aktuelle Kältewelle beruhe auf einer südlichen Auslenkung vom Jet-Stream, wie das obenstehende Bild der Höhenwinde auf 10Kilometern vom Dienstag zeigt, mit dem fortwährend polare Meeresluft in unsere Region geführt wird. Über der Ostküste von Nordamerika führt diese Schwingung derzeit in die Gegenrichtung, nach Norden, was den New Yorkern am Montag, 16.4.2012, sommerliche 29 Grad Celsius beschert habe.

Auch wenn wir es nicht gerne hören: «Für Mitteleuropa sind solche Wetterlagen im April absolut normal. Das Diagramm mit Klimavergleich für diese Woche zeigt das, wenngleich sich die Temperaturen eher unterhalb der Mittelwerte bewegen.»

Eine Änderung ist in einer Woche zu erwarten, wie die Wettergrafik oben zeigt. Ob man nun angesichts der anhaltend tiefen Temperaturen die Pflanzen wieder einpacken müsse, hängt laut Gutbrod von der Pflanze ab: Nachtfröste seien nämlich grundsätzlich bis Mitte Mai möglich.

Demnach sind wir von der angenehmen Wetterlage im März ganz einfach verwöhnt. Karl Gutbrod warnt auch, dass es in Hochlagen und Juratälern zum kommenden Wochenende nochmals etwas Bodenfrost geben könne. «Ob das der letzte in diesem Frühjahr war, lässt sich allerdings noch nicht absehen.»

Quellen

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