«Als Tänzerin musst du wissen, was du willst»: Alisha ist 12 Jahre alt, aber ehrgeizig wie ein Profi

Am Samstag tritt die 12-jährige Alisha Spiniello am Jugendkulturfestival auf. Sie ist das Küken der Showgruppe E-Force ihrer Tanzschule «Special Elements». Mit den renommierten Tänzern auf der Bühne zu stehen ist für sie zwar eine grosse Ehre – trotzdem will sie nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen.

Ernster Blick: Alisha ist sehr ehrgeizig für ein junges Mädchen, das macht sich aber auch bezahlt.

(Bild: ALEXANDER PREOBRAJENSKI)

Am Samstag tritt die 12-jährige Alisha Spiniello am Jugendkulturfestival auf. Sie ist das Küken der Showgruppe E-Force ihrer Tanzschule «Special Elements». Mit den renommierten Tänzern auf der Bühne zu stehen ist für sie zwar eine grosse Ehre – trotzdem will sie sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen.

Aufrecht und beflissen sitzt Alisha Spiniello im Eingangsbereich des «Special-Elements»-Tanzstudios. Sie wirkt amüsiert und kein bisschen unsicher, als sie meine Fragen beantwortet. Alisha ist Hip-Hop-Tänzerin – das sagt sie selbst so, denn sie besucht die Stunden nicht als Zeitvertreib, sondern mit fast professionellem Eifer: «Das Tanzen ist viel mehr als nur ein Hobby – es ist meine Leidenschaft!» Am kommenden Samstag wird Alisha mit ihrer Showgruppe Special E-Force, den renommierten «Special-Elements»-Tänzern und dem ganzen Tanzstudio auf der Bühne stehen. 

JKF 2015
Am Basler Jugendkulturfestival zeigen Jugendliche in diversen Sparten, womit sie sich beschäftigen. Wir porträtieren im Vorfeld Jungkünstler vor ihrem grossen Auftritt und befassen uns zudem mit der Frage, was Jugendkultur 2015 ist.
Zu diesem Zweck: Ladet eure Bilder auf Instagram hoch, mit dem Hashtag #daschjugendkultur.

Das «Special-Elements»-Studio im Dreispitz gibt es erst seit knapp zwei Jahren. Das Lehrerteam besteht aus fünf Männern, die ursprünglich nur als Tanzgruppe zusammen auftraten. Bis vor Kurzem waren die Tänzer in unterschiedlichen Tanzschulen als Lehrer angestellt, Alisha begann als vierjähriges Mädchen bei einigen von ihnen zu tanzen. Dank ihrem internationalen Erfolg konnten sich die «Special Elements» im Jahr 2013 selbstständig machen. Aus Treue zu ihren Lehrern hat Alisha in das neue Studio gewechselt und fährt nun zum Tanzen aus dem Baselbiet in die Stadt. Sie sagt: «Es war mir wichtig, weiterhin bei ihnen zu lernen – es sind einfach wahnsinnig tolle Tänzer!»

Alisha, der kleine «Rohdiamant»

Der Wechsel macht sich für die junge Tänzerin bezahlt. Denn in der Showgruppe Special E-Force haben talentierte Nachwuchstänzer aus den Tanzkursen die Möglichkeit, mit den renommierten «Special Elements» auf der Bühne zu stehen. Nur fünf Jugendliche haben es in die Showgruppe geschafft, die anderen Schüler sind aus den Erwachsenenkursen. Mit ihren 12 Jahren ist Alisha die Jüngste auf der Bühne. Sie sei eines der talentiertesten Mädchen, sagt Lehrer Axel Hernandez, «unser kleiner Rohdiamant». Alisha selbst kann ihr Glück kaum fassen: «Es ist für mich ein grosses Privileg, mit all diesen erfahrenen Tänzern mitzumachen!» 

 

Alisha stand schon bei wichtigen Shows auf der Bühne, zum Beispiel im vergangenen Jahr, als sie mit Special E-Force bei «Die grössten Schweizer Talente» mitmachte. Obwohl das Rampenlicht für sie nichts Neues ist, empfindet sie das JKF als Höhepunkt: «Es ist mein erster grosser Auftritt mit den Special Elements in der Region.» Die Vorführung findet erst um Mitternacht statt, sie darf also ausnahmsweise besonders lange aufbleiben. «Auch einige meiner Freunde kriegen eine Sondererlaubnis von ihren Eltern, um mich tanzen zu sehen.»

«Einige meiner Freunde kriegen eine Sondererlaubnis von ihren Eltern, um mich tanzen zu sehen.»

Dass die grosse Halle im Stadtcasino gut besucht sein wird, daran besteht laut Tanzlehrer Hernandez kein Zweifel. Der siebenminütige Auftritt soll ein breites Publikum ansprechen, sagt er, «wir wollen, dass alle Spass haben, nicht nur Hip-Hop-Fans.» Die Tanzmusik enthält deshalb auch Ragga-, Jazz- und Popelemente.

Obwohl Alisha bereits viel Anerkennung und Lob kriegt, ruht sie sich nicht auf ihren Lorbeeren aus, will sich weiterentwickeln und noch andere Tanzstile lernen. Sie denkt zwar, dass Hip-Hop ihre Kerndisziplin bleiben wird. Aber sie sagt: «Die meisten professionellen Tänzer, die zum Beispiel in Musikvideos tanzen, beherrschen auch klassische Stile wie Ballett oder Jazz.»

Ob sie nicht etwas ehrgeizig sei für so ein junges Mädchen? «Das kann man vielleicht sagen», sagt sie, «aber als Tänzerin musst du wissen, was du willst. Denn es gibt so viele Tanzschulen und so viele tolle Tänzer!»

Am Samstag gehört Alisha auf jeden Fall zu ihnen.

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Live am JKF, Samstag, 5.9., 24.00 Uhr, Stadtcasino Basel.

Die TagesWoche hat im Rahmen des JKF 2015 der jungen Kultur und ihren Machern einen Themenschwerpunkt gewidmet. Dazu sind folgende Artikel erschienen:

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