An der Kannenfeldstrasse hat es sich ausgetankt

Die Tankstelle an der Kannenfeldstrasse 3 versprach «das günstigste Benzin der Stadt». Unter dem Nachfolger der Pneu Fuchs AG schloss der Laden jedoch nach kurzer Zeit wieder.

Die Tankstelle ist zwar frisch gestrichen, doch hier tut sich nicht mehr viel. Zumindest bis auf weiteres. (Bild: Matthias Oppliger)

Die Tankstelle an der Kannenfeldstrasse 3 versprach «das günstigste Benzin der Stadt». Unter dem Nachfolger der Pneu Fuchs AG schloss der Laden jedoch nach kurzer Zeit wieder.

Die Pneu Fuchs AG rühmte sich stets mit den «günstigsten Benzinpreisen» der Stadt. Das Benzin zu angeblichen «Tiefstpreisen» gibt es immer noch – allerdings muss man dafür zum Hauptsitz der Pneu Fuchs AG in Allschwil fahren. Und man wird auch nicht mehr von Tankwart Michel Asmus bedient, der als einer der letzten in der Stadt Basel diesen etwas altmodischen Dienst erwies.

Die Tankstelle an der Kannenfeldstrasse 3, wo die Fuchs AG in den 1970er-Jahren ihren Anfang machte, ist geschlossen. Anfang diesen Jahres hatte Besitzer André Fuchs sie verkauft. Das Geschäft sei zwar bis zum Schluss gut gelaufen, doch er habe ein so gutes Angebot erhalten, dass er nicht Nein sagen konnte. «Ausserdem haben wir im Hauptsitz in Allschwil viel zu tun, da kam es uns ziemlich gelegen, etwas abgeben zu können.»

«Der jetzige Besitzer wollte das Haus unbedingt haben», sagt Fuchs: nicht der Tankstelle, sondern des Hauses wegen, das bald einem Neubau weichen solle. Die Tankstelle sollte aber weiter geführt werden. Ein neuer Mieter wurde gesucht und gefunden. Er sanierte die ganze Tankstelle, allerdings war das frisch gestrichene Glück nicht von Dauer. Der neue Tankstellenleiter habe nicht nur den Tankwart verloren – laut Fuchs sei Asmus mit dem Neuen «gar nicht zurecht gekommen» – er habe auch schnell wieder geschlossen.

«Mein Nachfolger hat wohl schlecht gewirtschaftet.»

André Fuchs, Geschäftsleiter Fuchs AG

Dies kann sich Fuchs kaum erklären, da das Geschäft bei ihm «wirklich nicht schlecht» gelaufen sei, «mein Nachfolger hat wohl schlecht gewirtschaftet», meint er ratlos. Diesen Eindruck erhält man auch bei einer Stippvisite der verlassenen Tankstelle. «Defekt» steht auf der Zapfsäule, die Asmus bedient hatte, und obwohl die Öffnungszeiten noch immer an der Eingangstüre angebracht sind, bleiben die Pforten des Lokals geschlossen.

Zumindest vorerst, meint Fuchs – es werde bereits ein Nachfolger gesucht. «Der jetzige Besitzer hat mich angefragt, ob wir die Tankstelle wieder führen wollten», verrät er. Dies sei aber ziemlich ausgeschlossen, er würde es zwar gerne machen, da er überzeugt sei, dass im Quartier weiterhin Bedarf bestehe, sei aber mit der Arbeit in Allschwil «voll ausgelastet». Sicher sei allerdings, dass wieder Leben in die alte Tankstelle kommen werde – wenn auch nicht unbedingt in Form einer Tankstelle. Auch ganz andere Projekte stünden zur Diskussion, etwa eine T-Shirt-Produktionsstätte. Der jetzige Besitzer liess sich allerdings noch nicht in die Karten blicken, eine Anfrage der TagesWoche blieb bisher unbeantwortet.

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