Andy Kurz macht Trommelkönige

Als Jurychef am offiziellen Basler Brysdrummle und -pfyffe krönt Andy Kurz mit seinen Kollegen Trommelkönige.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Als Jurychef des Tambourenwettstreits am offiziellen Basler Brysdrummle und -pfyffe krönt Andy Kurz mit seinen Kollegen Trommelkönige.

Sie heissen «Mätzli», «Gorilla» oder «Basel Nord»: 19 Märsche stehen den Tambouren am offiziellen Brysdrummle und -pfyffe zur Auswahl. Die Konkurrenten müssen fünf herauspicken, unter denen letztlich einer ausgelost wird. Die Juroren müssen natürlich alle Märsche kennen. Müssen wissen, wo piano oder fortissimo getrommelt werden muss, wann crescendo oder decrescendo angesagt ist. Und natürlich, wie es um die technische Qualität des Vortrags steht.

Andy Kurz weiss Bescheid. Seit zehn Jahren gehört er der zwölfköpfigen Tambouren-Jury an, seit sechs Jahren ist er deren Chef. Zuvor stand er als Konkurrent selber auf der Bühne. Mit Erfolg: In der Einzelkonkurrenz belegte der VKB-Tambour und frischgewählte Obmann der Traditionsclique einmal den dritten Platz, in einer Tambouren- sowie in einer gemischten Gruppe landete er je einmal zuoberst auf dem Siegerpodest. Fast noch wichtiger als das musikalische Können ist laut Kurz aber seine Erfahrung als Trommelinstruktor. In dieser Funktion muss man wissen, worauf es beim Trommeln ankommt.

Die Jurytätigkeit am Basler Brysdrummle und -pfyffe ist Knochenarbeit. 66 Einzelkonkurrenten, 25 Trommelformationen, 8 gemischte Gruppen und 59 «SoloDuo»-Paarungen gilt es alleine bei den «Alten» zu beurteilen, bei den «Jungen» kommen noch einmal 60 Vorträge hinzu, bevor es zu den Finalausscheidungen geht. Auch wenn sich die Jury in Gruppen aufteilen kann, sind an diesem Wochenende viele Stunden an konzentrierter Aufmerksamkeit angesagt. Oder wie Andy Kurz sich ausdrückt: «Das Bier muss lange warten.»

Technik, Rhythmik, Dynamik und Musikalität: Darauf kommt es an

Beurteilt wird nach zwei Kriterien: nach der technischen und rhythmischen Qualität sowie nach dem dynamischen und musikalischen Ausdruck. «Bei der Technik sind die Kriterien eigentlich klar, da geht es letztlich um richtig oder falsch, darum, wie sauber die Streiche getrommelt werden, und ob der Rhythmus stimmt», sagt Kurz. Etwas kniffliger ist es bei der Musikalität: «Hier darf man sich nicht zu sehr vom eigenen Geschmack leiten lassen.» Weil es sich aber um eine mehrköpfige Jury handelt, fällt das nicht so sehr ins Gewicht, zumal wie bei Sportwettkämpfen die beste und schlechteste Note gestrichen wird.

Auch wenn alle Jurymitglieder um Objektivität bemüht sind und man sich mehrmals zum Jury-Training trifft, können die Meinungen auch etwas auseinanderdriften. «Beim Trommelkönig ist der Entscheid meistens klar», sagt Kurz. Auf den Plätzen dahinter kann es aber auch mal knapp werden. «Klar, dass über unsere Entscheidungen diskutiert wird, aber spätestens an der Fasnacht sind alle wieder ein Herz und eine Seele.»

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Offiziells Basler Brysdrummle und -pfyffe. 30. Januar bis 1. Februar. Mehr Infos unter «offiziells.ch».

Ein Müsterchen aus dem Brysdrummle-Jahrgang 2007

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