Annemarie Schwarzenbach und ihre doppelten Belichtungen

Zum 75. Todestag der Schweizer Journalistin, Schriftstellerin und Fotografin wurden 3000 Fotos in die Wikimedia gestellt. Wir haben sie alle angeschaut. Einige sind so seltsam, dass wir sie Ihnen einfach zeigen müssen.

Keine Doppelbelichtung, aber ein mehrschichtiges Selbstporträt. (Bild: Annemarie Schwarzenbach)

Ihr Leben war kurz, aber bewegt. Als Tochter einer reichen Zürcher Industriellenfamilie genoss Annemarie Schwarzenbach (1908–1942) eine gute Bildung und konnte schon jung die Welt bereisen. Immer mit dabei hatte sie ihre zweiäugige Rolleiflex, damals die beliebteste Kamera unter Fotojournalisten. Und das trotz ihres Mehrfachbelichtungsschalters, den man manchmal unbeabsichtigt verstellte.

Das führte immer wieder zu bizarren Überlagerungen. Offenbar auch bei Annemarie Schwarzenbach. Unter den 3000 teilweise sensationellen Bildern finden sich einige solcher doppelten Belichtungen. Ob bewusst so gestaltet oder nur ein Bedienungsfehler, ist nicht überliefert.

Ausgeschnittene Kontaktkopien der 6×6-Aufnahmen.
Die Buddha-Statuen von Bamiyan in Afghanistan, die 2001 von den Taliban gesprengt wurden, hatte Schwarzenbach 1940 besucht.
1937, Narva, Estland.
1941, Rabat, Marokko – Grabstätte Chellah mit Koranschule.
Eine Gruppe Menschen an einem Tisch in Helsinki, 1937.
Da fotografiert jemand auch mit einer Rolleiflex in der Göremelandschaft – Türkei 1933.
Keine Doppelbelichtung, aber ein komischer Lichteinfall lässt die Wurstfabrik in den USA gespenstisch erscheinen.

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