Die TagesWoche widmet sich diese Woche Menschen, die Basel den Rücken gekehrt haben. Wie zum Beispiel die 49-jährige Krankenschwester Christine Haller. Vor 20 Jahren wagte sie einen Neustart.
Warum sind Sie ausgewandert?
Ich wollte die Welt sehen, einen neuen Anfang machen, mit dem etwas inzestuösen Kulturbereich in Basel brechen und eine Ausbildung absolvieren, die Sinn macht: Als Teil der damaligen Jugendbewegung verliess ich mit 16 die Schule und hatte daher Mühe, eine Ausbildungsmöglichkeit in der Schweiz zu finden.
Welcher Tätigkeit gehen Sie an Ihrem jetzigen Wohnort nach?
Als Kinderkrankenschwester arbeite ich vor allem in New York. Mit Médecins Sans Frontières bin ich ausserdem immer wieder in verschiedenen Ländern Afrikas und Asiens unterwegs.
Was vermissen Sie an Basel?
Nachts am Rheinufer sitzen mit Freunden, ein Bierchen trinken und über den Fluss schauen. Ausserdem vermisse ich die Verbundenheit zwischen den verschiedenen Generationen, jung und alt! Das ist hier viel segregierter.
Was vermissen Sie überhaupt nicht?
Eine gewisse Engstirnigkeit und Angst vor dem Fremden. Ich sehe das bei manchen Secondos, die sich mit der Schweiz nicht identifizieren können, obwohl sie hier geboren sind. Das ist in New York nicht denkbar.
Wollen Sie einmal nach Basel zurückkehren?
Oh ja! Wegen der Ruhe und Lebensqualität in Basel, und wegen meiner alten Freunde.
Was ist für Sie das Schönste an Ihrem neuen Wohnort?
Die Skyline in der Ferne in Pastell. Und das Wasser! Die Strände sind nah und Flüsse umringen die Stadt überall.