Die TagesWoche widmet sich diese Woche Menschen, die Basel den Rücken gekehrt haben. So auch Katharina Hecker. Die 55-Jährige Köchin verliess Basel für die australische Weite.
Warum sind Sie ausgewandert?
Ich bin jahrelang gereist und wollte weg von der Schweiz, weil doch vieles sehr kleinlich und unflexibel betrachtet wird. In Australien hat es viel mehr Platz und die Menschen scheinen dadurch gelassener zu sein. Zuerst bin ich alleine ausgewandert, aber da ich mich kurz davor verliebt hatte, kam mein Freund später nach.
Welcher Tätigkeit gehen Sie an Ihrem jetzigen Wohnort nach?
Ich bin Köchin und arbeite zwei bis drei Tage pro Woche in einem Altersheim.
Was vermissen Sie an Basel?
Am meisten vermisse ich meine Familie und meine alten Freunde. Ansonsten vermisse ich das Kulturleben, angeregte Diskussionen und politische Dispute.
Was vermissen Sie überhaupt nicht?
Das Wetter und wie die Menschen nicht auf einander zugehen, sondern lieber den Boden anstarren.
Wollen Sie einmal nach Basel zurückkehren?
Nicht wirklich.
Was ist für Sie das Schönste an Ihrem neuen Wohnort?
Ich lebe im grössten Nationalpark von Australien, so viel Natur tut gut. Auch sind die Australier lebensfreudiger und weniger stur als die Schweizer. Ich kann hier anders sein und es stört niemanden. In der Schweiz ist «aber» wohl das meistgebrauchte Wort, hier ist es «no worries». Zudem kann ich hier in einem Haus mit Gemüsegarten, Hühnerhof und Hund leben, was ich mir in der Schweiz wahrscheinlich nie leisten könnte, ohne mehr zu arbeiten.