Forschende der Uni Basel haben im ägyptischen Tal der Könige ein bislang unentdecktes Grab gefunden. Das rund 3500 Jahre alte Grab enthält einen Sarkophag mit der Mumie einer Frau und ist erst der zweite Fund im Tal der Könige seit der Entdeckung von Tutanchamuns Grabstätte 1922.
Der Fund darf unter Archäologen als Sensation gelten: Das Grab im Tal der Könige sei am 12. Januar geöffnet worden, heisst es auf der Website der Universität Basel: «Im oberen Bereich des Grabes entdeckten die Forschenden einen beschrifteten, gut erhaltenen hölzernen Sarkophag, der die Mumie einer Frau namens Nehemes-Bastet enthält.» Die sehr sorgfältig eingewickelte Mumie der etwa 1,55 Meter grossen Frau befindet sich noch unversehrt im Sarkophag.
Die Dame habe wohl aus einer der einflussreichen Familien der Amun-Priesterschaft gestammt und den in Elitekreisen häufigen Priesterinnentitel einer Sängerin des Amun geführt. Die Basler Ägyptologen datieren diesen Fund auf die Zeit der 22. Dynastie (9. Jahrhundert v. Chr.).
Nicht das erste Begräbnis
Dass das Grab nicht von Räubern geplündert worden sei, sei besonders glücklichen Umständen zu verdanken. Anders erging es dem ursprünglichen Grab. Das in den Fels gehauene Einkammergrab wurde laut Angaben der Uni Basel nämlich schon vor der Bestattung von Nehemes-Bastet als Grabstätte genutzt.
Das ursprüngliche Begräbnis konnten die Basler Ägyptologen auf die 18. Dynastie (um 1450 v. Chr.) datieren, was mit dem Beginn der Nutzung des Tals der Könige als Nekropole zusammenfällt. Reste der ersten Grabausstattung, die wohl in der Antike beraubt wurde, befänden sich noch unterhalb einer Schuttschicht.
Das archäologische Forschungsprojekt unter der Leitung der Basler Ägyptologin Prof. Susanne Bickel erforscht seit 2009 die Nutzung des Tals der Könige. Die Entdeckung des Grabes im Tal der Könige bei Luxor gelang in Zusammenarbeit mit den ägyptischen Behörden und lokalen Arbeitern.