Im ersten Jahr seit Gründung hat die Stiftung «Basel ist Sport» über 300’000 Franken bei Gönnern gesammelt, um Talente aus nicht kommerziellen Sportarten fördern zu können. Hoffnungsvolle Nachwuchsathleten haben nun die Gelegenheit, sich bei der Stiftung um einen Teil aus diesem Fördertopf zu bewerben.
Aus dem Netzwerk des Panathlonclubs beider Basel ist vor ziemlich genau einem Jahr eine Stiftung hervorgegangen, die sich ebenfalls als Netzwerk versteht und sich zum Ziel gesetzt hat, vielversprechende Nachwuchssportler aus der Nordwestschweiz zu fördern.
Nun tritt die Stiftung «Basel ist Sport» erstmals öffentlichkeitswirksam auf den Plan. In den vergangenen sechs Monaten sind zusätzlich zum einmaligen Stiftungskapital von 50’000 Franken des Stifters Panathlonclub beider Basel über 300’000 Franken zusammengetragen worden. Und nun beginnt die erste Bewerbungsrunde um einen Anteil am Fördertopf, an der Sportlerinnen, Sportler oder Vereine teilnehmen können.
Einfach war es nicht, Gönner zu finden. «Man muss sich nur die Nachrichten aus der Wirtschaft anschauen», sagt Stiftungspräsident Urs Berger, der selbst Verwaltungsratschef der Schweizerischen Mobiliar Holding AG ist, «deshalb sind wir stolz auf das Ergebnis.»
Spitzensport soll gefördert werden
Ziel der Sportförder-Stiftung «Basel ist Sport» ist es, einzelne Athleten oder Projekte von Vereinen im nicht kommerziellen Bereich langfristig und nachhaltig zu unterstützen. Ausserdem bekennt sich die Stiftung dazu, den Spitzensport ankurbeln zu wollen. Finanziell unter die Arme gegriffen wird deshalb Personen oder Projekten, die das Potenzial besitzen, international erfolgreich zu sein.
Über die Kriterien für Bewerbung und Auswahl geben die Richtlinien genauer Auskunft, welche die Stiftung auf ihrer Website publiziert hat (PDF zum Download). Vom nationalen Juniorenkader über U21/23-Kader bis hin zum Elite-Niveau sowie von Auswahlteams über Nationalliga-A- und B-Mannschaften reicht das Spektrum, in dem förderwürdige Sportler oder Projekte angesiedelt sein sollten. Ein Fachgremium gibt dem Stiftungsrat schliesslich Empfehlungen für die Verteilung der Gelder ab.
Eine Frist für Bewerbungen hat die Stiftung nicht gesetzt, und im zweiten Halbjahr 2016 sollen die ersten Förderbeträge gesprochen werden, so Berger gegenüber der TagesWoche. Der Stiftungspräsident schätzt, dass fürs Erste fünf bis zehn Gesuche zum Zug kommen werden.
Prominent besetzter Stiftungsrat
Neben den Therwiler Urs Berger, der auch Mitglied der Swiss Olympic Academy ist, sitzen im Stiftungsrat unter anderem Gregor Dill, Leiter des Sportmuseums Schweiz und Präsident des Panathlonclubs, Stephan Musfeld, der ehemalige Präsident der Stadiongenossenschaft St. Jakob, sowie Mathieu Jaus, der jahrelang Finanzchef des FC Basel war.
Ihre Aufgabe ist es, das neu geschaffene Netzwerk von Sponsoren, Mäzenen, Sportlerinnen und Sportlern zu bewirtschaften, weitere Gönner zu finden und das hehre Ziel der Stiftung zu vermitteln: im nicht kommerziellen Spitzensport die, wie es in einer Mitteilung heisst, «natürlichen und unverbauchten Ideale des Sports» aufrechtzuerhalten.
Die Stiftung bezweckt die Schaffung und Bewirtschaftung einer Plattform für Sponsoren/Mäzene und Sportler. Sie generiert in der Wirtschaft und bei Privaten Gelder, die im regionalen Nachwuchs- und Spitzensport (Region beider Basel/Nordwestschweiz) projektbezogen eingesetzt werden. Dabei werden nicht nur Gelder verteilt, sondern die Stiftung kann auch eigene Projekte entwickeln oder anderen Projekten beratende Hilfe anbieten.